Siersdorf-Zukunft
BBPlG-Vorhaben Nr. 75 | Siersdorf-Zukunft
Zwischen der Umspannanlage Siersdorf in Aldenhoven-Siersdorf und der Umspannanlage Zukunft in Eschweiler-Weisweiler verstärken wir unser Höchstspannungsnetz. Wir planen eine neue 380-Kilovolt (kV)-Verbindung mit einer Länge von etwa 13,4 Kilometern. Bis Mitte der 2030er-Jahre soll die neue Leitung in Betrieb gehen.
BEDARF UND NOTWENDIGKEIT
Die energiewirtschaftliche Notwendigkeit des Projekts hat der Gesetzgeber im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) festgestellt und die Verbindung als Freileitung ausgewiesen. Bisher hat das Braunkohlekraftwerk Weisweiler direkt in das Hochspannungsnetz auf der 110-kV-Ebene eingespeist und damit die regionale Versorgung sichergestellt. Deutschland hat sich jedoch zum Ziel gesetzt, aus der Verstromung von Braun- und Steinkohle auszusteigen und künftig Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne zu erzeugen. Im Zuge dessen wird der Tagebau Inden bis zum Jahr 2029 stillgelegt und die verbliebenen Blöcke des Kraftwerks Weisweiler gehen perspektivisch vom Netz. Dem begegnen wir mit dem Ausbau des Übertragungsnetzes: Künftig sollen hier zwei Stromkreise mit 380 Kilovolt entstehen, die große Strommengen transportieren, die an anderer Stelle produziert werden. Die neue Höchstspannungsleitung von der Umspannanlage Siersdorf bis nach zur Umspannanlage Zukunft in Eschweiler-Weisweiler ist daher ein wichtiger Baustein für eine belastbare Energieversorgung in der Region.
TRASSENVERLAUF
Wir möchten die neue Stromverbindung als Ersatzneubau realisieren. Das heißt: Wir beabsichtigen, die bestehende Stromleitung zwischen Aldenhoven-Siersdorf und Eschweiler-Weisweiler zu demontieren und zu ersetzen, indem wir im vorhandenen Trassenraum eine leistungsfähigere Verbindung errichten. Laut geltender Rechtsprechung (§ 43 Abs. 3 Energiewirtschaftsgesetz) sollen Ersatzneubauten innerhalb eines 400 Meter breiten Korridors realisiert werden – jeweils 200 Meter links und rechts der bestehenden Leitungsachse. Damit werden neuerliche Eingriffe in die Raumordnung und die Natur sowie in Eigentumsrechte Dritter minimiert.
Von Siersdorf nach Weisweiler
Der Trassenkorridor verläuft im Bereich bestehender Freileitungen und beginnt an der Umspannanlage Siersdorf, verläuft im Bereich der Gemeinde Aldenhoven sowie der Stadt Eschweiler und endet an der Umspannanlage Zukunft.
Bei der Umspannanlage Siersdorf verläuft die Leitung zunächst in südlicher Richtung rund um das Aldenhoven Testing Center und passiert Dürboslar auf der westlichen Seite. Danach quert sie die Autobahn 44 und den Aldenhovener Ortsteil Niedermerz in der Nähe der Aldenhovener Straße (Landesstraße 11). Südlich von Niedermerz knickt die Leitung in südwestlicher Richtung ab und folgt dem Verlauf der Aldenhovener Straße. Nachdem sie die Ortslagen Fronhoven und Neu-Lohn sowie das Naturschutzgebiet Blausteinsee passiert hat, folgt die Leitung weiter in südöstlicher Richtung der Straße Zum Hagelkreuz. Sie verläuft zwischen dem Kraftwerk Weisweiler im Osten und dem Industriegebiet Eschweiler im Westen hindurch, bevor sie den südlichen Teil des Industrie- und Gewerbegebiets Eschweiler quert und bis zur Umspannanlage Zukunft südlich der Autobahn 4 verläuft.
TECHNIK
Weniger Masten auf der Strecke
Die neue Stromverbindung benötigt etwa ein Drittel weniger Masten als die bestehende Freileitung. Die Höhe der Masten hängt unter anderem von der Länge des sogenannten Spannfeldes, also dem Bereich zwischen den Masten, ab. Wenn Bereiche wie Eisenbahnstrecken oder Straßen überquert werden müssen oder Höhenunterschiede im Gelände auszugleichen sind, können einzelne Masten höher ausfallen. Aufgrund der unterschiedlichen Topografie vor Ort und der Standorte der Masten wird die Höhe einzelner Maste variieren. Im Schnitt werden die Masten der neuen Leitung höher sein als die der Bestandsleitung.