Planungsstand Bürstadt – Maximiliansau

Rheinland-Pfalz

Der gültige Planfeststellungsbeschluss der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord für den rheinland-pfälzischen Teil liegt seit Februar 2022 vor. Seitdem konnten wir einige Arbeiten bereits abschließen. So haben wir zwischen Bobenheim-Roxheim und Lambsheim Maststahl erneuert und erste Leiterseile getauscht. Auch zwischen Mutterstadt und Maximiliansau in Wörth konnten wir bereits an den meisten der 120 Masten der Freileitung der Bauleitnummer 4567 den Maststahl sanieren. Zusätzlich ersetzen wir an den Masten zwischen Mutterstadt und Weingarten die bestehenden Leiterseile durch leistungsstärkere Seile. Dadurch können wir eine höhere Übertragungsleistung erreichen und die Spannung auf 380 kV erhöhen.

An entstehenden Kreuzungen der Leiterseile mit der Bahn oder Straßen errichten wir Gerüste, um während der Bauarbeiten die Sicherheit des Straßen- und Bahnverkehrs sicherzustellen. Dabei kann es zu Sperrungen unter anderem von Feldwegen kommen. Diese kündigen wir rechtzeitig individuell oder über die lokale Presse an.

Den Umbau der nördlichen Leitungseinführung in die Umspannanlage Maximiliansau haben wir 2023 umgesetzt. Dabei haben wir zunächst die bestehenden Maste demontiert und anschließend drei Maste neu in diesem Abschnitt errichtet.

Im Juli 2024 werden wir weitere Maststahlarbeiten auf der Leitungstrasse zwischen Lambsheim und Mutterstadt durchführen. Ab August werden diese Arbeiten ebenfalls auf dem Abschnitt zwischen Mutterstadt und Maximiliansau umgesetzt.

Hessen

Das Regierungspräsidium in Darmstadt hat den Bau der drei Kilometer langen Leitung in Hessen bereits im September 2020 genehmigt. Den Abschnitt zwischen der Umspannanlage Bürstadt in Lampertheim und der Landesgrenze werden wir voraussichtlich ab dem Jahr 2025 umsetzen.

Ablauf der Umbeseilung

Im ersten Schritt wurden alle Masten auf der Strecke baulich und statisch überprüft. So haben wir ermittelt, an welchen Stellen wir Masten im Zuge der Seilauswechslung verstärken müssen.

Das erforderliche Material wird mit kleinen Lastwagen und Transportern zu den Masten geliefert. Größtenteils können wir hierfür bestehende Zuwegungen nutzen. Nur an wenigen Stellen richten wir neue ein. Um eine bodenschonende Anfahrt zu gewährleisten, werden Bodenschutzmatten ausgelegt.

Unsere Freileitungsmonteur*innen bringen dann zunächst Laufräder an den Traversen der Tragmaste an. An die Abspannmaste liefern wir Seiltrommeln mit dem neuen Leiterseil sowie Seilwinden, mit denen die Seile gezogen werden. Der Austausch des alten gegen das neue Seil geschieht dann in einem Schritt: Beide werden an einem Ende miteinander verbunden, sodass gleichzeitig das neue Seil auf- und das alte heruntergezogen werden kann. So stellen wir sicher, dass die Umbeseilung der beiden Stromkreise effizient und ohne größere Störungen ablaufen kann. Die Arbeiten werden jeweils nur einige Wochen dauern.

Dialog und Beteiligung

Bereits im Jahr 2018 haben wir die beteiligten Gemeinden über das Projekt und den Planungsstand informiert. Nach weiteren Detailplanungen haben wir im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung im Jahr 2019 Bürgerinfomärkte in allen beteiligten Verbandsgemeinden angeboten. Bei diesen Dialogveranstaltungen standen unsere Fachleute für Fragen zur Verfügung und haben an Themenständen den Verlauf der Bestandstrasse, die eingesetzte Technik und den Ablauf der Arbeiten erläutert.

Im zweiten Halbjahr 2020 haben wir die Planfeststellungsunterlagen bei der SGD Nord als zuständige Behörde eingereicht. Nach der anschließenden Prüfung wurden sie im Frühjahr 2021 digital offengelegt; eine analoge Offenlage war aufgrund der damals geltenden Coronamaßnahmen in den Gemeinden nicht möglich.

Als Vorhabenträgerin haben wir das digitale Verfahren mit zusätzlichen Plakaten und Sprechzeiten begleitet, um auch auf diesen Wegen auf die Beteiligungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen und gleichzeitig wie gewohnt für individuelle Fragen zur Verfügung zu stehen.

Anschließend haben wir die betreffenden Stellungnahmen bearbeitet. Im Februar 2022 hat die SGD Nord den Planfeststellungsbeschluss ausgestellt. Das RP Darmstadt hatte den Bau der drei Kilometer langen Leitung auf hessischer Seite in einem Anzeigeverfahren bereits 2020 genehmigt – unter der Voraussetzung einer gültigen Planfeststellung in Rheinland-Pfalz.

Seither berichten wir unter anderem über die regionale Presse regelmäßig über den Fortschritt der Arbeiten. Betroffene Eigentümer*innen und Pächter*innen werden individuell durch die beauftragten Baufirmen informiert.

Janina Heidl
Janina Heidl
Projektsprecherin Regionen Saarland und Rheinland-Pfalz