Vogelschutz

Vögel überfliegen Leiterseile bei blauem Himmel.

Seit über 20 Jahren engagieren wir uns bei Amprion für den Vogelschutz. Damals haben wir mit Vogelschutzwarten, Wissenschaftler*innen und Ornitholog*innen untersucht, wie sich Vögel im Bereich von Freileitungen verhalten, wieso es zu Kollisionen kommen kann und wie sich diese vermeiden lassen. Unser Ziel: Wir wollen ein möglichst vogelfreundliches Netz betreiben.

VÖGEL UND FREILEITUNGEN

Vögel nutzen Höchstspannungsleitungen in unterschiedlicher Art und Weise: Greifvögeln dienen sie zum Beispiel als Ansitz, um nach Beute Ausschau zu halten. Andere Vögel, wie etwa Stare, sammeln sich auf Freileitungen und Masten für den Vogelzug. In Regionen, in denen hohe Bäume Mangelware sind, brüten einige Vogelarten auch auf Strommasten. Die Gefahr eines Stromschlages ist an Höchstspannungsleitungen eher gering, dafür sorgt der große Isolationsabstand. Um das Netz möglich vogelverträglich zu gestalten, ergreift Amprion unterschiedliche Maßnahmen.

Arten- und Gebietsschutzprojekte

Der Vogelschutz im Bereich unserer Freileitungen hat viele Facetten. Hier bekommen Sie einen Überblick über Vogelschutzprojekte bei Amprion:

Heidelandschaft bei Mörfelden-Walldorf

In unmittelbarer Nähe des Frankfurter Flughafens Raum befindet sich eine Trasse mit drei parallel geführten Freileitungen. Im Jahr 1991 wurde ein Konzept zum ökologischen Trassenmanagement entwickelt. Seitdem sind die Pflegemaßnahmen konsequent auf die Bedürfnisse der regionaltypischen Tier- und Pflanzenwelt ausgerichtet. Mit großem Erfolg: Obwohl es an zwei Autobahnen und den Frankfurter Großflughafen grenzt, zählt das Vogelschutzgebiet heute zu den fünf besten Brutgebieten für die Heidelerche und den Wendehals in Hessen. Für die Schwarzkehlchen-Paare, die überwiegend im Heidegebiet unter der Freileitung brüten, ist es sogar das beste Brutgebiet in Hessen.

Dank der gezielten Pflege der Heidelandschaft haben sich die Bestände seltener Vogelarten dort so positiv entwickelt, dass die Freileitungstrasse in das Vogelschutzgebiet „Mönchbruch und Wälder bei Mörfelden-Walldorf und Groß-Gerau“ integriert wurde. Eine solche Aufwertung nach den Standards eines Natura-2000-Schutzgebietes erfolgt nur sehr selten – und bestätigt die Wirksamkeit unseres ökologischen Trassenmanagements.

Portal Vogelfund und Stromnetz

Das seit 2017 vom Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und der Renewables Grid Initiative (RGI) betriebene „Portal Vogelfund & Stromnetz“ ist eine Initiative zur Verbesserung des Vogelschutzes im Stromnetz. Über das Portal können Vogelfunde im Bereich von Freileitungen gemeldet werden. Die Funde werden erfasst, von Fachexpert*innen ausgewertet und auf einer interaktiven Karte dargestellt.

Ziel ist es, weitere Leitungsbereiche für mögliche Vogelschutzmaßnahmen zu identifizieren und sich mit anderen deutschen Netzbetreibern über effektive Maßnahmen auszutauschen. Amprion unterstützt dieses Projekt, um auch in unserem Netzgebiet Gefahren für Vögel zu verringern.

Hier gelangen Sie zur  Meldeseite des NABU.

Life Eurokite – Mehr Schutz für Greifvögel in Europa

Im Jahr 2019 hat die Mitteleuropäische Gesellschaft zur Erhaltung der Greifvögel (MEGEG) das Projekt LIFE EUROKITE gestartet – ein europaweites Schutzprojekt für Greifvögel, das Amprion finanziell unterstützt. In LIFE EUROKITE werden die Raum- und Habitatnutzung, zum Beispiel Brutgebiete, Rast- und Schlafplätze sowie Flugrouten verschiedener Greifvogelarten analysiert. Im Fokus steht dabei der Rotmilan (englisch: Red kite), der auch Namensgeber für das Projekt ist. Weitere Informationen finden Sie auf der Projekt-Homepage:  life-eurokite.eu/

Projektfilm Life Eurokite

Europäische Zusammenarbeit im Vogelschutz ( RGI)

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