Rhein-Main-Link

Im Januar 2022 bestätigte die Bundesnetzagentur die im Netzentwicklungsplan 2035 (Version 2021) aufgeführte Gleichstromverbindung DC34, für die wir nun unter dem Namen „Rhein-Main-Link“ die Planungen gestartet haben.

Eine Aufnahme in das Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) mit der Nr. 82 durch den Gesetzgeber erfolgte im Juli 2022. Damit sind die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und der vordringliche Bedarf auch gesetzlich festgelegt.

Der Rhein-Main-Link verbindet den vom Gesetzgeber festgelegten Suchraum Ovelgönne/Rastede/Wiefelstede/Westerstede (Niedersachsen) mit dem Netzverknüpfungspunkt Bürstadt (Hessen). Die Gleichstromverbindung soll vorrangig als Erdkabeltrasse ausgeführt werden und später Windenergie aus der Nordsee in das Rhein-Main-Gebiet in Hessen transportieren. Die Region hat mit der dort ansässigen Industrie und einer hohen Bevölkerungsdichte einen besonders hohen Energiebedarf.

Die Leistung, die der Rhein-Main-Link transportieren soll, beträgt zwei Gigawatt. Das entspricht ungefähr dem Bedarf von zwei Millionen Menschen.

Energiekorridor

Damit Deutschland seine Klimaziele erreicht, braucht es nicht nur neue Offshore-Windparks, sondern auch neue Leitungen, die sie über das Übertragungsnetz mit den Verbrauchszentren im Westen und Süden Deutschlands verbinden.

Leistungsstarke Gleichstromverbindungen sollen künftig Windstrom aus dem Nordseeraum in das Rhein-Main-Gebiet und Südhessen bringen, um den Leistungsbedarf dort zu decken. Die Region hat mit der dort ansässigen Industrie und einer hohen Bevölkerungsdichte einen besonders hohen Energiebedarf. Dieser wird in den folgenden zehn Jahren insbesondere durch die Dekarbonisierung der Industrie und den Ausbau von Rechenzentren noch deutlich zunehmen. Hinzu kommt der sukzessive Ausstieg aus der Braun- und Steinkohleverstromung, der dazu führt, dass die Region zum Nettoenergieimporteur wird.

Der zweite  Entwurf des Netzentwicklungsplans (NEP) 2037/2045 (2023) der vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, TenneT, 50Hertz und TransnetBW vom 12. Juni 2023 sieht vier Gleichstromverbindungen nach Südhessen vor:

  • Vorhaben DC34 (Ovelgönne/Rastede/Wiefelstede/Westerstede – Bürstadt), das als Vorhaben Nr. 82 bereits seit Juli 2022 im Bundesbedarfsplangesetz als Gleichstrom-Erdkabel verankert ist,
  • das neue Vorhaben DC35 (Ovelgönne/Rastede/Wiefelstede/Westerstede – Marxheim (Taunus)) und
  • und die neuen Offshore-Netzanbindungssysteme mit den Netzverknüpfungspunkten im Suchraum Ried (Vorhaben NOR-19-2) und bei Kriftel (Vorhaben NOR-19-3).

Alle vier Systeme bringen zusammen eine Leistung von rund acht Gigawatt nach Hessen. Das entspricht dem Bedarf von rund acht Millionen Menschen.

Da zwischen allen vier Vorhaben eine räumliche Nähe besteht, plant Amprion sie möglichst in einem „Energiekorridor“ gemeinsam umzusetzen. Dieser würde dann ebenfalls, wie DC34, unter dem Namen Rhein-Main-Link geplant.

Das Ziel dieser Bündelung in einem Energiekorridor ist es, die Genehmigungsverfahren zu straffen und den Planungsraum über rund 500 Kilometer möglichst nur einmal baulich in Anspruch zu nehmen. Die Bündelung der Leitungen würde die Inanspruchnahme von Flächen und Eingriffen in die Umwelt minimieren, insbesondere in dem teilweise dicht besiedelten Raum, den es zu queren gilt. Zudem spart dieses Vorgehen Zeit und Aufwand in der Genehmigungs- und Bauphase.

Um die Windenergie aus dem Nordseeraum am Ende in das hessische Verteilnetz einspeisen zu können, sind im Umkreis der Netzverknüpfungspunkte Konverter notwendig, die den ankommenden Gleich- in Wechselstrom umwandeln. Dies ist auch bei den neu zu planenden Systemen DC34, DC35, NOR-19-2 und NOR-19-3 - gemeinsam Rhein-Main-Link – der Fall.

Weitere Informationen zum Gesamtprojekt finden Sie hier:
Faktenblatt Gesamtprojekt

Jonas Knoop
Ihr Ansprechpartner
Jonas Knoop
Projektsprecher A-Nord und Rhein-Main-Link, Abschnitt Süd: Hessen
Mariella Raulf
Ihre Ansprechpartnerin
Mariella Raulf
Projektsprecherin Rhein-Main-Link, Abschnitt Nord: Niedersachsen und NRW