DolWin4 und BorWin4
Anbindung der Offshore-Windenergie ins südliche Emsland
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© Stiftung Offshore-Windenergie / Detlef Gehring
Die Offshore-Windenergie gehört zu den wesentlichen Bausteinen einer erfolgreichen Energiewende. Nur wenn es gelingt, die erzeugte erneuerbare Leistung zu den Verbrauchszentren zu transportieren, kann Deutschland seinen Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung leisten. Gleichzeitig hat sich die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt.
Verschiebung der Anschlusspunkte Richtung Süden
Aufgrund zahlreicher bestehender und geplanter Windparks ist das Übertragungsnetz in der niedersächsischen Küstenregion bereits stark belastet. Daher hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) beschlossen, zwei zukünftige Netzanbindungssysteme für Offshore-Windparks weiter südlich in Niedersachsen an das Stromnetz anzubinden. Amprion hat als zuständiger Übertragungsnetzbetreiber den gesetzlichen Auftrag, die beiden Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 von der Nordsee bis nach Hanekenfähr (Lingen) zu bauen. Dort befindet sich direkt neben der Amprion-Umspannanlage das Kernkraftwerk Emsland mit einer Leistung von circa 1.400 Megawatt, das 2022 vom Netz gehen wird. Dadurch werden an diesem starken Netzknotenpunkt Übertragungskapazitäten in Richtung der Lastzentren im Westen und Süden Deutschlands frei, die zukünftig für den Transport regenerativer Energie aus den Offshore-Windparks genutzt werden können.
Indem wir den Offshore-Wind näher als zuvor an die großen Verbrauchszentren – wie zum Beispiel das Ruhrgebiet – anbinden, entlasten wir das bereits stark ausgelastete Übertragungsnetz im nördlichen Niedersachsen und reduzieren so den notwendigen zusätzlichen landseitigen Netzausbau.
Erdkabel mit jeweils 900 Megawatt Leistung
Amprion wird die beiden geplanten Offshore-Anbindungssysteme auf der Landseite und größtenteils auch auf der Seeseite parallel zueinander bis nach Hanekenfähr bauen. Bei DolWin4 handelt es sich um eine etwa 220 Kilometer lange Verbindung, davon verlaufen etwa 50 Kilometer auf See. BorWin4 kommt insgesamt auf eine Trassenlänge von etwa 300 Kilometern, davon etwa 130 Kilometer auf See. Beide Systeme sind landseitig als Erdkabel in Gleichstromtechnik geplant und können jeweils eine elektrische Leistung von 900 Megawatt übertragen. Das entspricht in etwa dem Bedarf einer Großstadt wie Hamburg mit 1,8 Millionen Einwohnern.
Die beiden Systeme werden 2028 (DolWin4) und 2029 (BorWin4) in Betrieb gehen.