Bürstadt - Rheinau - Hoheneck

Wir planen eine Verstärkung der bestehenden 380-Kilovolt-Freileitung zwischen der Umspannanlage Bürstadt über die Umspannanlage Rheinau in Mannheim bis zur Umspannanlage Hoheneck in Ludwigsburg. Um die Landschaft zu schonen, werden wir keine neue Verbindung bauen, sondern die schon bestehende, rund 111 Kilometer lange Leitung nutzen und mit Hochtemperaturleiterseilen (HTLS) ausstatten.

Durch eine Umbeseilung an den bestehenden Strommasten, also den Tausch der vorhandenen Seile durch HTLS-Seile, kann die Leitung künftig mehr Strom transportieren. Die Spannungsebene von 380 Kilovolt bleibt bestehen.

Schematische Karte der Region Rhein-Neckar, die eine im Abbau befindliche 380-kV-Stromleitung von Bürstadt nach Hoheneck zeigt, zusammen mit bestehenden Leitungen, Flüssen Rhein und Neckar, sowie Städten wie Mannheim, Karlsruhe und Heidelberg.

Bedarf und Notwendigkeit

Das geplante Vorhaben ist im  Netzentwicklungsplan (NEP) Strom für die Zieljahre 2037/2045 als Projekt „P309: Netzverstärkung Bürstadt – Rheinau – Hoheneck“ enthalten. Der NEP wurde im März 2024 von der Bundesnetzagentur bestätigt und definiert somit den vordringlichen Bedarf für das Vorhaben. Das Projekt ist als Ad-hoc-Maßnahme mit hoher Priorität vorgesehen. Das bedeutet, die Maßnahme soll beschleunigt bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden, da die Transportanforderungen an das Netz deutlich steigen.

Die Inbetriebnahme der dann verstärkten Leitung ist somit für 2030 geplant.

Hochtemperaturleiterseile

Hochtemperaturleiterseile ermöglichen, dass im Zuge der geplanten Netzverstärkung mehr Strom auf der bestehenden Leitung fließen kann.

Beim Transport von Strom entsteht immer Wärme. Dadurch dehnen sich die Leiterseile aus. Das heißt: Je mehr Strom fließt, desto wärmer werden die Seile und desto stärker hängen sie durch. Ein Mindestabstand zum Boden, zu Gebäuden und zu Bäumen ist jedoch stets zu gewährleisten. Die Betriebstemperatur von herkömmlichen Leiterseilen ist auf maximal 80 Grad Celsius begrenzt. Diese Seile bestehen aus einem Stahlkern, der von einem Aluminiumleiter umschlossen ist.

Im Gegensatz dazu kommen bei Hochtemperaturleiterseilen neuartige Kernmaterialien zum Einsatz. Sie sorgen dafür, dass die Seile mit einer höheren Betriebstemperatur betrieben werden können und dadurch mehr Strom fließen kann.

Vereinzelte Masterhöhungen

Lediglich in Lampertheim und Viernheim planen wir vereinzelt Masterhöhungen. Vier Masten sollen in Lampertheim und ein Mast in Viernheim um bis zu neun Meter erhöht werden. Mit dieser Maßnahme werden die erforderlichen Mindestabstände zum Boden auch beim Betrieb der Hochtemperaturleiterseile sichergestellt.

Schematische Karte der Region um Bürstadt, Lampertheim und Viernheim, die den geplanten Verlauf der 380-kV-Stromleitung Ultranet (orange und gelb) entlang bestehender Autobahnen A6 und A67 sowie Landstraßen L3110 und L3111 zeigt.

Die Anforderungen zu elektrischen und magnetischen Feldern sowie zu Geräuschen beim zukünftigen Betrieb der Leitung werden sichergestellt. In den Genehmigungsunterlagen weisen wir nach, dass die gesetzlichen Grenzwerte der 26. Bundesimmissionsschutzverordnung und die Anforderungen der Technischen Anleitung (TA) Lärm eingehalten sind.

Jörg Weber
Jörg Weber
Projektsprecher