BalWin1 und BalWin2

Umsetzung

Amprion versteht sich als nachhaltiges Unternehmen. Der Schutz von Mensch und Natur hat für uns einen hohen Stellenwert. Daher ist uns bei allen Projekten wichtig: Der Bau und der spätere Betrieb der Leitungen sollen Mensch und Umwelt möglichst wenig belasten. Um Norderney und den Festlanddeich an der Nordseeküste zu unterqueren, nutzen wir deshalb das sogenannte Horizontalspülbohrverfahren (Horizontal Directional Drilling, kurz: HDD). Damit können die Kabelschutzrohre unterirdisch verlegt werden, ohne einen Graben auszuheben. Expert*innen sprechen von einer geschlossenen Bauweise.

Mit diesem Verfahren bohren wir zunächst Kanäle, in die anschließend vorgefertigte Kabelschutzrohre eingezogen werden. In die eingebrachten Kabelschutzrohre ziehen wir dann die Stromkabel ein. Mit diesem Bohrverfahren realisieren wir die Inselquerung mit vergleichsweise geringen Bauarbeiten an der Oberfläche. Nur am Start- und Zielpunkt einer solchen Strecke benötigen wir Flächen, um Baustellen einzurichten. Dünen und Deiche auf Norderney werden nicht beeinträchtigt. Zudem können wir die Arbeiten in vergleichsweise kurzer Zeit ausführen

Bohrungen von der Inselmitte ins Watt

Für die Projekte BalWin1 und BalWin2 haben wir im Jahr 2025 die Querung des im Süden von Norderney gelegenen Grohdedeichs durch sechs Horizontalbohrungen durchgeführt. Dafür bohren wir zunächst Kanäle von der Inselmitte (5) ins südlich davon gelegene Watt (7). Anschließend ziehen wir Kabelschutzrohre in die vorbereiteten Bohrkanäle ein. Die Besonderheit: Zum ersten Mal wurden insgesamt sechs Bohrungen in dem engen Bauzeitenfenster zwischen Mitte Juli und Ende September durchgeführt.

Schwimmplattformen zur Erweiterung der Baustelle

Um das Bohrgestänge zu wechseln oder die Einzüge der Kabelschutzrohre zu koordinieren, haben wir im Watt hinter den Baugrubenumschließungen (9) vorübergehend schwimmende Plattformen (10), sogenannte Pontons, platziert. Diese bieten uns genug Platz zur Ausführung unserer Arbeiten. Zur bodenschonenden Ver- und Entsorgung der Baustelle im Watt haben wir eine sogenannte Seilfähre eingerichtet. Sie besteht im Wesentlichen aus einem zusätzlichen Ponton (13) am Rand des Priels Riffgat und einem flachgängigen Fährponton (11), der mithilfe von Zugwinden zwischen der Baustelle im Watt und dem Ponton am Riffgat bewegt werden kann. Der Ponton am Riffgat ist über das Fahrwasser für Versorgungsschiffe erreichbar. Da der Fährponton auch im beladenen Zustand nur einen Bruchteil des Tiefgangs eines Schiffs aufweist und keinen eigenen Antrieb besitzt, wird der Wattboden einschließlich der heimischen Lebewesen bei diesem Konzept bestmöglich geschont.

Vorarbeiten

Hier finden Sie die aktuellen Bekanntmachungen zu unseren Vorarbeiten.