DolWin4 und BorWin4

Projektbeschreibung

Projektbeschreibung

Die Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 bringen Offshore-Windenergie von der Nordsee bis nach Lingen ins südliche Emsland. Von den Windparks bis zur Küste verlaufen die Verbindungen als Seekabel und unterqueren dabei die Insel Norderney. An Land werden die Systeme als Erdkabel realisiert. Sie können jeweils eine Leistung von 900 Megawatt übertragen. Das entspricht in Summe etwa dem Bedarf einer Großstadt wie Hamburg mit 1,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Anbindungssysteme werden 2028 in Betrieb gehen.

Gesetzliche Grundlagen

Netzentwicklungsplan (NEP)

Der Netzentwicklungsplan Strom beschreibt, wo das deutsche Höchstspannungsnetz ausgebaut oder verstärkt werden muss. Er wird von den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern erarbeitet und durch die Bundesnetzagentur fachlich geprüft.

Gesetzliche Grundlagen

Flächenentwicklungsplan (FEP)

Der Flächenentwicklungsplan steuert den Ausbau der Offshore-Windenergie. Er legt Flächen für Windparks und ihre Netzanbindungen fest und definiert Zeitpläne für die nationalen Ausbauziele.

Bedarf und Notwendigkeit

In Lingen im südlichen Emsland befindet sich die Amprion-Umspannanlage Hanekenfähr. Diese schloss bislang u.a. das Kernkraftwerk Emsland an das Übertragungsnetz an. Nachdem es 2023 abgeschaltet wurde, wurden an diesem starken Netzknotenpunkt Übertragungskapazitäten in Höhe von 1,4 Gigawatt frei. Sie sollen künftig für den Transport von Windstrom in die Verbrauchszentren im Westen und Süden Deutschlands genutzt werden.

Technik und Trassenverlauf

Die beiden geplanten Offshore-Anbindungssysteme werden auf der Landseite und größtenteils auch auf der Seeseite parallel zueinander installiert. Bei DolWin4 handelt es sich um eine rund 215 Kilometer lange Verbindung. Etwa 60 Kilometer davon verlaufen auf See. BorWin4 kommt insgesamt auf eine Trassenlänge von rund 280 Kilometern, etwa 125 Kilometer davon auf See. Landseitig sind sowohl DolWin4 als auch BorWin4 als Erdkabel in Gleichstromtechnik geplant. Sie können jeweils eine Leistung von 900 Megawatt übertragen. Das entspricht in Summe etwa dem Bedarf einer Großstadt wie Hamburg mit 1,8 Millionen Einwohnern.

Die Systeme DolWin4 und BorWin4 werden zwischen Emden und Wietmarschen auf rund 100 Trassenkilometern parallel mit der Gleichstromverbindung A-Nord verlaufen. So können wir durch Synergieeffekte Kosten sparen und den Eingriff in Natur und Landschaft minimieren. Durch den vorgezogenen Baubeginn nach §44c EnWG konnte im Oktober 2023 mit dem Spatenstich in Meppen der Startschuss für den Bau gegeben werden.

Konverterstation Hilgenberg

Für eine möglichst verlustarme Übertragung über lange Strecken werden DolWin4 und BorWin4 als Gleichstromprojekte umgesetzt. Das Übertragungsnetz in Deutschland verwendet jedoch überwiegend Wechselstromtechnik und auch die Windkraftanlagen erzeugen Wechselstrom. Für jedes der beiden Netzanbindungssysteme werden wir daher einen Konverter in der Nordsee errichten, um den Wechselstrom in Gleichstrom umzuwandeln. Von dort verlegen wir die Kabel auf hoher See, im Watt bei Norderney sowie auf dem Festland zwischen Hilgenriedersiel (Landkreis Aurich) an der Küste und dem jeweiligen Netzverknüpfungspunkt parallel. In der Nähe des gesetzlich festgelegten Netzverknüpfungspunkts benötigen wir eine weitere Konverterstation, die den ankommenden Gleichstrom wieder in Wechselstrom umwandelt. Der Netzverknüpfungspunkt der beiden Systeme ist die Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen (Ems). Dort, auf der Fläche „Am Hilgenberg“, wird für DolWin4 und BorWin4 eine Konverterstation errichtet.

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Ansprechpersonen

Stefan Sennekamp
Stefan Sennekamp
Projektsprecher Niedersachsen