Umsetzung
Unterschied Gleichstrom und Wechselstrom
Grundsätzlich kommen bei der Energieübertragung zwei Stromarten zum Einsatz: Spannung und Stromstärke können konstant sein – dann spricht man von Gleichstrom. Oder sie können ihre Polarität in regelmäßigen Abständen wechseln, das nennt man Wechselstrom.
In jeder der vier Konverterhallen kann eine Leistung von 500 Megawatt geschaltet werden. Die zwei Hallen je Pol – Plus und Minus – sind miteinander verbunden.
Oft gefragt:
Wie steht es um den Immissionsschutz?
Beim Bau und Betrieb des Konverters wird Amprion alle gesetzlich festgelegten Grenzwerte und Anforderungen zum Schutz vor gesundheitlichen Gefahren einhalten. Dadurch können wir nach heutigem wissenschaftlichem Kenntnisstand gesundheitliche Auswirkungen ausschließen.
Wo Strom fließt, entstehen magnetische und elektrische Felder: gleichförmige Felder bei Gleichstrom und pulsierende Felder bei Wechselstrom. Die 26. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (26. BIschV) legt differenzierte Grenzwerte für elektrische und magnetische Felder fest: Für magnetische Wechselfelder von Niederfrequenzanlagen mit 50 Hertz liegt der Grenzwert bei 100 Mikrotesla, beim elektrischen Feld sind 5 Kilovolt pro Meter einzuhalten. Das magnetische Feld von Gleichstromanlagen darf 500 Mikrotesla nicht überschreiten. Die Feldstärken nehmen mit dem Abstand rasch ab.
Das magnetische Gleichfeld des Konverters wird in einem Abstand von 100 Metern weniger als 2,5 Mikrotesla betragen. Damit unterschreiten wir den gesetzlichen Grenzwert außerhalb der Konverterstation deutlich. Dadurch können wir gesundheitliche Auswirkungen ausschließen.
Die Umrichtertechnik ist durch die Unterbringung in einer Halle wie bei einem Faraday’schen Käfig abgeschirmt, so dass sie außerhalb der Halle keine elektrischen Gleichfelder bewirkt.
Welche Geräusche gehen vom Konverter aus?
Wir wollen den Konverter so bauen, dass er in seinem Umfeld nur wenig zu hören ist. Absolut geräuschlos können wir die Anlage leider nicht machen. Die Kühlaggregate und die Transformatoren werden wir aber nach den modernsten Erkenntnissen geräuschdämmen und durch zusätzliche Schallschutzwände oder Einhausungen zum Flüstern bringen. Die Betriebsgeräusche der Umrichter werden durch die Halle soweit gedämmt, sodass der Lärmpegel außerhalb der Anlage gering bleibt. Wir haben dem Hersteller vorgegeben, dass die Anlage in 500 Metern Entfernung nicht viel lauter als ein leises Flüstern (30 db(A)) sein darf. Die Richtwerte der TA Lärm (Technische Anleitung Lärm) werden wir möglichst weit unterschreiten.
Wie ist die Eingrünung geplant?
Amprion plant eine Vielzahl von Maßnahmen, die die Sicht auf die Konverteranlage größtmöglich verstellen werden. Insbesondere von den Ortsrändern Osterath und Bovert sowie für Fußgänger und Radfahrer auf den umliegenden Wirtschafswegen sollen die Gebäude dadurch kaum sichtbar sein. Das Begrünungskonzept des Landschaftsarchitektenbüro RMP Stephan Lenzen sieht Ausgleichs- und Begrünungsmaßnahmen auf circa 15 Hektar Fläche im direkten Umfeld der Anlage vor.
Die Fassaden der Konvertergebäude werden in Richtung Osterath und Bovert durch schnellwachsende Kletter- und Rankgehölze an zwei 14 Meter hohen Rankgerüsten begrünt. Direkt an das Anlagengelände angrenzend werden Sichtschutzwälle aufgeschüttet und intensiv mit Hecken, Bäumen und artenreichen Wiesen angelegt. Neben Baumreihen entlang von Wirtschaftswegen wird eine circa drei Hektar große Fläche nördlich der Konverterstation (Im Siep) mit schnellwachsenden Baumarten bepflanzt. Dazwischen bereichern Baum- und Heckenpflanzungen in Wiesenflächen das Landschaftsbild.
Neben der Begrünung sind Maßnahmen für den Artenschutz sowie den Schutz von Boden und Wasser vorgesehen. Eine ökologische Baubegleitung wird später sicherstellen, dass alle Maßnahmen ordnungsgemäß umgesetzt werden. Dies erfolgt bereits begleitend zur Baufeldräumung und in der Bauphase der Konverteranlage.
Den Landschaftspflegerischer Begleitplan finden sie in unserer Mediathek.