Ultranet

Projektbeschreibung

Projektbeschreibung

Ultranet – so heißt die neue Gleichstromverbindung zwischen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Rund 2.000 Megawatt elektrische Leistung kann die etwa 340 Kilometer lange Leitung übertragen. Wir von Amprion planen und bauen Ultranet gemeinsam mit unserem Partner  TransnetBW. Dabei setzen wir auf eine innovative Lösung: Erstmals übertragen wir Gleich- und Wechselstrom mit einer Spannung von 380 Kilovolt auf denselben Masten. Indem wir dafür schon bestehende Trassen nutzen, steigern wir die Leistungsfähigkeit unseres Netzes effizient und ressourcenschonend.

Seit Ende Oktober 2025 ist die Gleichstromverbindung durchgehend genehmigt und in Umsetzung, 2026 soll sie in Betrieb gehen.

Ultranet bildet den südlichen Teil des Korridors A und ist im  Bundesbedarfsplan als Vorhaben Nr. 2 verankert.

Gesetzliche Grundlagen

Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG)

Das Bundesbedarfsplangesetz beschleunigt seit 2013 den Ausbau der Stromnetze. Der enthaltene Bundesbedarfsplan listet die dafür erforderlichen Leitungsprojekte aus dem Netzentwicklungsplan auf.

Bedarf und Notwendigkeit

Die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und der gesetzliche Auftrag zur Umsetzung der Gleichstromverbindung ist im  Bundesbedarfsplan verankert. Ultranet wird dort als Vorhaben Nr. 2 geführt. Des Weiteren wird Ultranet in der Liste der sogenannten PCI-Vorhaben der Europäischen Union geführt: Es ist ein „Project of Common Interest“ – ein Projekt von gemeinsamem Interesse mit vordringlichem Bedarf.

Für die Aufgabe, Strom aus dem erzeugungsstarken Norden in die Verbrauchszentren im Westen und Süden zu leiten, brauchen wir neben Ultranet zwischen Philippsburg und Osterath eine weiterführende Gleichstromverbindung nach Ostfriesland – die Leitung A-Nord, die im Bundesbedarfsplan als Vorhaben Nr. 1 geführt wird. Gemeinsam bilden Ultranet und A-Nord den Korridor A.

Wie ein Bypass wird die Gleichstromverbindung vor allem Windenergie aus dem Norden am heute schon voll ausgelasteten Netz im Rheinland vorbei nach Süden leiten. Dort wird der Strom aus den Erzeugungsregionen im Norden im verbrauchsintensiven Süden dringend benötigt. Spielt das Wetter nicht mit und weht im Norden nicht genügend Wind, können Kraftwerke in Nordrhein-Westfalen übernehmen.

Ein weiterer Vorteil der Gleichstromverbindung: Mit ihrer Hilfe lässt sich die Netzspannung regulieren und stabilisieren – eine Funktion, die heute vor allem konventionelle Kraftwerke übernehmen. Somit können die Konverter an den Enden der Leitung im Notfall auch den Wiederaufbau des Netzes nach einem Stromausfall unterstützen. Ein weiterer Vorteil: Die Umrichter können Gleichspannung sehr schnell ändern, etwa bei Störungen durch einen Blitzschlag und verhindern, dass Verbindungen für längere Zeit unterbrochen werden. Ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit der Stromübertragung in Zeiten der Energiewende zu gewährleisten.

Technik und Trassenverlauf

Die 340 Kilometer lange Gleichstromverbindung zwischen Osterath und Philippsburg umfasst insgesamt sieben Abschnitte, die jeweils ein zweistufiges Genehmigungsverfahren durchlaufen sind. Sechs Ultranet-Abschnitte verantwortet Amprion, der südlichste Abschnitt in Baden-Württemberg liegt in der Verantwortung von TransnetBW. Für alle Abschnitte ist sowohl die Bundesfachplanung als auch das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen. Der Korridor A, bestehend aus den Projekten A-Nord (Emden – Osterath) und Ultranet (Osterath – Philippsburg) ist seit Ende Oktober 2025 durchgehend genehmigt und in Bau.

Der Trassenverlauf von Ultranet.

Ultranet im Überblick

Konverter Meerbusch

Um die Integration der Gleichstromverbindung in das europaweit übliche Wechselstromnetz zu gewährleisten, sind Konverter an den Endpunkten der Leitung notwendig. Für das Projekt Ultranet ist die Station Osterath im Bundesbedarfsplangesetz als Netzverknüpfungspunkt festgelegt.

Mehr Informationen zum Konverter finden Sie hier.

Abschnitt: Osterath - Rommerskirchen

Am Großteil der Masten auf der circa 30 Kilometer langen Strecke zwischen Osterath und Rommerskirchen werden lediglich die Isolatoren ausgetauscht. In Kaarst müssen zwei Masten demontiert und neu gebaut werden. Um die Gleichstromverbindung an der Umspannanlage Rommerskirchen vorbeizuführen, sind zwei neue Masten im Bereich der Anlage erforderlich. Zwischen den Anlagen Gohrpunkt und Rommerskirchen müssen wir außerdem 16 bestehende Masten erhöhen, ebenso zwei Masten in Reuschenberg und einen Mast in Neukirchen. Dafür sind jedoch nur kleinere Baumaßnahmen notwendig. Für die Anbindung der Gleichstromverbindung an die Umspannanlage Osterath baut Amprion drei neue Masten in Meerbusch. Ein weiterer neuer Mast ermöglicht in Osterath die Verbindung des Konverters mit der Bestandsleitung.

Abschnitt: Rommerskirchen – Landesgrenze NRW/RLP

Am Großteil der Masten auf der rund 63 Kilometer langen Strecke zwischen der Umspannanlage Rommerskirchen in Bergheim und der Landesgrenze NRW/RLP werden lediglich die Isolatoren ausgetauscht.

Von den ca. 200 bestehenden Strommasten in diesem Abschnitt müssen fünf Maste in Bornheim und drei Maste in Wesseling erhöht werden. An der Umspannanlage Rommerskirchen in Bergheim und an der Umspannanlage Brauweiler in Pulheim wird jeweils einen Mast umgebaut. Außerdem werden im Bereich der Umspannanlage Rommerskirchen Seilzugarbeiten stattfinden.

Abschnitt: Landesgrenze NRW/RLP – Koblenz

Am Großteil der Masten auf der rund 44 Kilometer langen Strecke zwischen der Landesgrenze NRW/RLP bei Grafschaft und der Stadt Koblenz werden lediglich die Isolatoren ausgetauscht. Im Bereich zwischen Weißenthurm und Koblenz tauscht Amprion darüber hinaus auf rund elf Kilometern Länge die Beseilung. Nur zehn Masten müssen zusätzlich erhöht werden: sieben in Mülheim-Kärlich und drei in Koblenz. Dafür sind jedoch nur kleinere Baumaßnahmen notwendig.

Abschnitt: Koblenz – Marxheim

Am Großteil der Masten auf der 77,5 Kilometer langen Strecke zwischen Koblenz und Hofheim-Marxheim werden lediglich die Isolatoren ausgetauscht. Auf der Strecke können 181 der 226 - also rund 80 Prozent - der bestehenden Strommaste ohne bauliche Veränderungen genutzt werden. Insgesamt werden 37 Maste erhöht und sieben Maste ersetzt.

Abschnitt: Marxheim – Ried

Für die Gleichstromverbindung können auf der rund 57 Kilometer langen Strecke zwischen Marxheim und Biblis bestehende Strommaste mitgenutzt werden. Lediglich die Isolatoren eines Stromkreises werden angepasst und zusätzliche Leiterseile an den Masten ergänzt. Der Neubau oder die Erhöhung von Strommasten ist hier nicht erforderlich.

Abschnitt: Ried – Wallstadt

Der südhessischen Abschnitt Punkt Ried – Punkt Wallstadt ist der einzige Abschnitt, in dem auf dem Großteil der Strecke neue Masten gebaut werden müssen: Zwischen Punkt Ried und Punkt Bürstadt Ost nutzen wir über neun Kilometer Länge einen der bestehenden Stromkreise der 380-kV-Freileitung Bürstadt – Biblis, dafür müssen wir an 18 Masten in diesem Abschnitt lediglich die Isolatoren des Stromkreises austauschen. Nur vier Masten müssen in diesem Teilbereich neu gebaut werden, wobei wir gleichzeitig fünf Masten zurückbauen können. Im südlich anschließenden Bereich zwischen Punkt Bürstadt Ost und Punkt Wallstadt wird auf 18,9 Kilometern Länge die bestehende 220-kV-Leitung in diesem Teilabschnitt zurückgebaut und im gleichen Trassenraum durch eine neue 380-kV-Leitung (nur Gleichstrom) über 18,9 Kilometer ersetzt. Die Anzahl der Masten können wir dadurch von 83 auf 54 Masten reduzieren.

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Ansprechpersonen

Joëlle Bouillon
Joëlle Bouillon
Leiterin Projektkommunikation