Aschaffenburg – Urberach

Projektbeschreibung

Projektbeschreibung

Als zuständiger Übertragungsnetzbetreiber plant Amprion den Neubau einer 380-Kilovolt-Freileitung zwischen Urberach in Hessen und Aschaffenburg in Bayern. Die rund 23 Kilometer lange Leitung mit zwei Stromkreisen soll bis 2035 in Betrieb gehen. Verfahrensführende Behörde ist die Bundesnetzagentur (BNetzA) in Bonn.

Gesetzliche Grundlagen

Netzentwicklungsplan (NEP)

Der Netzentwicklungsplan Strom beschreibt, wo das deutsche Höchstspannungsnetz ausgebaut oder verstärkt werden muss. Er wird von den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern erarbeitet und durch die Bundesnetzagentur fachlich geprüft.

Gesetzliche Grundlagen

Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG)

Das Bundesbedarfsplangesetz beschleunigt seit 2013 den Ausbau der Stromnetze. Der enthaltene Bundesbedarfsplan listet die dafür erforderlichen Leitungsprojekte aus dem Netzentwicklungsplan auf.

Bedarf und Notwendigkeit

Durch den steigenden Strombedarf im süd-östlichen Teil von Hessen und im Nordwesten Bayerns steigen auch die Anforderungen an unser Stromnetz. Das Vorhaben dient dabei der Erhöhung der elektrischen Transportkapazität zwischen den Bundesländern Hessen und Bayern. Seine Notwendigkeit wurde durch die Festlegung als Maßnahme Nr. 96 im Bundesbedarfsplangesetz (BBPIG) bestätigt. Die neue Stromverbindung erhöht die elektrische Leistung für die gesamte Region und leistet einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit für die Menschen und Unternehmen vor Ort.

Vorhaben mit mehreren Maßnahmen

Um die neue Leitung in das bestehende Stromnetz zu integrieren, sind Erweiterungen der bestehenden Umspannanlage Urberach in Rödermark und eine Erweiterung oder ein Neubau der Umspannanlage in Aschaffenburg notwendig. Die Anlage auf bayerischer Seite ist Eigentum des Übertragungsnetzbetreibers TenneT.

Planungsstand

Die notwendigen Unterlagen für den Antrag auf Bundesfachplanung nach § 6 Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) haben wir Ende September 2024 bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) eingereicht. Im Februar 2025 haben wir den Untersuchungsrahmen von der Bundesnetzagentur erhalten.

Die Bundesfachplanung ist der erste Schritt im zweistufigen Genehmigungsverfahren. Dabei ermitteln wir einen bis zu 1.000 Meter breiten Korridor für den späteren Trassenverlauf und vergleichen in Frage kommende Alternativen.

Bisher wurde der grobe Untersuchungsraum für die Umsetzung des Leitungsneubaus zwischen den Umspannanlagen Urberach und Aschaffenburg definiert. Zudem wurden die vorhandenen Raumwiderstände innerhalb dieses Raums analysiert. Basierend auf den Ergebnissen haben wir potenziell in Frage kommende Trassenkorridore ermittelt und im Rahmen einer ersten Grobanalyse bewertet. Im Ergebnis wurden insgesamt vier umsetzungsfähige Korridoralternativen identifiziert, die im Rahmen des Antrags auf Bundesfachplanung nach § 6 NABEG dargestellt und im weiteren Verlauf der Bundesfachplanung umfangreich untersucht werden.

Nach Einreichung des Antrags auf Bundesfachplanung Ende September 2024 hat die Bundesnetzagentur als zuständige Genehmigungsbehörde den Umfang der Bundesfachplanung Ende November im Rahmen einer Antragskonferenz mit den Trägern öffentlicher Belange erörtert. Seit Februar 2025 steht auf Basis der bisherigen Beteiligung der sogenannte Untersuchungsrahmen für die Erstellung der Bundesfachplanungsunterlagen nach § 8 Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) fest. Dieser definiert für uns Gegenstand und Umfang der weiterführenden Schritte zur Ermittlung eines verbindlichen Trassenkorridors. Dabei wird Amprion eine Raumverträglichkeitsstudie sowie eine Umweltbericht erstellen und die ermittelten Trassenkorridoralternativen umfangreich abwägen. Der Untersuchungsrahmen kann auf der  Internetseite der BNetzA eingesehen werden.

Die Unterlagen mit den aufbereiteten Ergebnissen werden von uns voraussichtlich 2026 bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Über den finalen Trassenkorridor wird die Bundesnetzagentur mit dem Abschluss der Bundesfachplanung entscheiden. Die Entscheidung bildet die Grundlage für das anschließende Planfeststellungsverfahren, in dem der genaue Verlauf der Stromtrasse definiert wird. Die Bundesnetzagentur erlässt als zuständige Genehmigungsbehörde den Planfeststellungsbeschluss und entscheidet somit über die Umsetzung der Maßnahme.

Die Inbetriebnahme ist für 2035 vorgesehen.

Schematische Karte des Trassenkorridors für das BBPlG-Vorhaben Nr. 96 zwischen den Umspannanlagen UA Aschaffenburg (in Bayern) und UA Urberach (in Hessen). Die Karte zeigt vier Trassenkorridoralternativen (A bis D) in lila Schraffurvarianten, die sich zwischen Aschaffenburg, Stockstadt am Main, Großostheim, Schaafheim, Babenhausen, Rödermark und Eppertshausen erstrecken. Autobahnen, Gemeinde- und Landesgrenzen sowie Fließgewässer wie der Main sind eingezeichnet. Stand der Darstellung: Februar 2025.

Dialog

Bereits im Juli 2024 haben wir Dialogveranstaltungen zur Beteiligung der Öffentlichkeit und Träger öffentlicher Belange angeboten, um frühzeitig relevante Belange bei der Festlegung des Trassenkorridors berücksichtigen zu können. Bei diesen Bürgerinfomärkten konnten wir in knapp 200 Gesprächen vor Ort wichtige Hinweise und Anregungen aufnehmen.

Nachdem wir Ende September 2024 den Antrag auf Bundesfachplanung bei der Bundesnetzagentur gestellt haben, hat die Behörde die Antragsunterlagen auf ihre Vollständigkeit überprüft und veröffentlicht. Ende November 2024 hat die Bundesnetzagentur zu einer Antragskonferenz geladen, bei der Träger öffentlicher Belange offiziell Stellung zu unseren Planungen beziehen konnten.

Wir werden weiter frühzeitig und transparent über unsere Planungen in dem Vorhaben informieren. Noch bevor wir die entsprechenden Unterlagen zur Bundesfachplanung (§8 NABEG) 2026 mit einem konkreten Trassenkorridorvorschlag bei der Bundesnetzagentur einreichen, werden wir die Öffentlichkeit erneut zu Dialogveranstaltungen einladen. Anstehende Termine können Sie jederzeit hier einsehen.

Informationen zu den einzelnen Beteiligungsschritten seitens der Bundesnetzagentur finden Sie unter  www.netzausbau.de/vorhaben96

Ansprechpersonen

Janina Heidl
Janina Heidl
Projektsprecherin (aktuell in Elternzeit)
Tobias Muermann
Tobias Muermann
Projektsprecher