Offshore-Windenergie: Amprion legt Grundstein für Konverter in Lingen

Gemeinsam mit dem neuen Staatssekretär im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium, dem Lingener Oberbürgermeister Dieter Krone und Vertreter*innen von Siemens Energy feierte Amprion heute die Grundsteinlegung der Konverter für DolWin4 und BorWin4. Die Inbetriebnahme der beiden Offshore-Netzanbindungen ist für 2028 geplant.
Peter Barth, Geschäftsführer der Amprion Offshore GmbH, hob die Bedeutung des Projektes hervor: „Wir schließen über DolWin4 und BorWin4 Offshore-Windparks mit einer Leistung von 1,8 Gigawatt in Lingen an das Stromnetz an. Damit tragen wir nicht nur zur Energiewende bei, sondern auch zur Zukunft des Energiestandorts Lingen.“ Bis Mitte 2023 war das Kernkraftwerk Emsland an die Amprion-Umspannanlage in Lingen angeschlossen. DolWin4 und BorWin4 werden die entfallene Erzeugungsleistung mit Offshore-Windenergie ersetzen.
„Mit Blick auf die Kosten der Energiewende freut es mich besonders, dass wir die Projekte im Zeitplan, BorWin4 sogar ein Jahr früher als geplant umsetzen. Ein zügiger Netzausbau und damit die Vermeidung von Netzengpässen ist die effektivste Maßnahme zur Kostensenkung“, sagte Barth und unterstrich den wirtschaftlichen Effekt des Netzausbaus für die Region: „Letztes Jahr haben wir den Fertigungsstart unserer Offshore-Konverterplattformen in der Papenburger Meyer Werft gefeiert. In den nächsten fünf Jahren werden wir über zehn Milliarden Euro in Projekte in Niedersachsen investieren. Das schafft Wertschöpfung in der Region. Mehr noch: Die Investitionen in den Standort stoßen ihrerseits Folgeinvestments an.“
Matthias Wunderling-Weilbier, Staatssekretär im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium: „Mit DolWin4 und BorWin4 setzen wir ein starkes Zeichen für die Zukunft der Energieversorgung in Niedersachsen. Die Anbindung von 1,8 Gigawatt Offshore-Windenergie ersetzt die Leistung des ehemaligen Kernkraftwerks Emsland und trägt entscheidend zur Versorgungssicherheit und zum Klimaschutz bei. Dieses Projekt zeigt, wie wir durch technologischen Fortschritt und gezielte Investitionen die Energiewende vorantreiben und gleichzeitig Wertschöpfung sowie neue Arbeitsplätze in der Region schaffen. Niedersachsen übernimmt Verantwortung – für eine nachhaltige, wirtschaftlich starke und sichere Energiezukunft.“
Für die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 baut Amprion im Industriepark Lingen nordöstlich der Umspannanlage Hanekenfähr eine Konverterstation. Sie wandelt den von der Nordsee ankommenden Gleichstrom in Wechselstrom um. Anschließend wird er über die dazugehörige „Schaltanlage Hilgenberg“ und eine Freileitung in die bestehende Umspannanlage eingespeist. Amprion hat Siemens Energy als Generalunternehmer für die Konverterstation beauftragt. Es ist mit einer Bauzeit von etwa zwei bis drei Jahren zu rechnen.
Die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4
Die weitestgehend parallel verlaufenden Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 gehören zu den wichtigen Energiewende-Projekten in Deutschland. Sie sollen 2028 in Betrieb gehen. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 60 bzw. 125 Kilometer auf See. Sie unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Von dort aus verlaufen sie noch rund 155 Kilometer als Erdkabel in Richtung der Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen (Ems), wo Amprion sie an sein Übertragungsnetz anschließen wird. Dort ging im April 2023 das Kernkraftwerk Emsland vom Netz. DolWin4 und BorWin4 stellen sicher, dass die entfallene Erzeugungskapazität durch 1,8 GW Offshore-Windenergie ersetzt wird.