Planungsraum für den Rhein-Main-Link nimmt Formen an

Der Startschuss für die nächste Planungsphase des Rhein-Main-Links ist gefallen. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat am 16. November einen sogenannten Präferenzraum für die weitere Planung des Projektes veröffentlicht. In diesem wird Amprion nun erste potenzielle Leitungsverläufe für die Erdkabeltrasse entwickeln und sie im Frühjahr 2024 vorstellen. Bereits jetzt ist der Übertragungsnetzbetreiber in den Dialog mit verschiedenen Interessengruppen getreten.

Im Rahmen von zehn Informationsveranstaltungen in der Planungsregion erläuterte Amprion den aktuellen Stand des Vorhabens, den genehmigungsrechtlichen Rahmen und die weiteren Schritte im Projekt. „Unser Dialogangebot richtete sich zunächst an Träger öffentlicher Belange, kommunale Verwaltungsspitzen und politische Abgeordnete, um frühzeitig regionale Besonderheiten und Hinweise für die Planung aufzunehmen“, erklärt Dr. Dominik Stunder, Gesamtprojektleiter Rhein-Main-Link. „Darüber hinaus werden wir im Frühjahr 2024 eine Informationstour für Bürger*innen im gesamten Präferenzraum durchführen. Wir werden erste potenzielle Leitungsverläufe öffentlich vorstellen und mit den Menschen vor Ort dazu frühzeitig ins Gespräch einsteigen.“
Für das Team des Rhein-Main-Links haben der transparente Dialog und der frühzeitige Austausch hohe Priorität. Über die geplanten Termine hinaus sind die Projektsprecher*innen für alle Interessierten zu jeder Zeit persönlich ansprechbar.

Bundesnetzagentur veröffentlicht Präferenzraum

Maßgeblich für den Verlauf des Rhein-Main-Links ist ein Präferenzraum, den die BNetzA erstmalig für mehrere Erdkabel-Gleichstromvorhaben des aktuellen Netzentwicklungsplans 2037/2045 ermittelt hat. Am 16. November hat die Behörde diesen Präferenzraum mit dem Entwurf des Umweltberichts zum Bundesbedarfsplan veröffentlicht und zur Konsultation gestellt. Bis zum 29. Januar 2024 können bei der BNetzA hierzu Stellungnahmen abgegeben werden. Für den Rhein-Main-Link wurden vier deckungsgleiche Präferenzräume für die vier Vorhaben DC34, DC35, NOR-19-2 und NOR-19-3 ermittelt. Amprion ist nun verpflichtet, darin Trassenvarianten für einen Leitungsverlauf von Niedersachsen nach Hessen zu finden. Die vier Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen sollen in einer Trasse gebündelt werden, um die Inanspruchnahme von Flächen und Eingriffe in die Natur zu reduzieren.

Amprion drückt bei der Planung aufs Tempo

Die Präferenzraumermittlung beim Rhein-Main-Link ist nicht die einzige Neuerung im Vergleich zu bisherigen Netzausbauvorhaben. Amprion plant, die neuen gesetzlichen Regelungen der EU-Notfallverordnung anzuwenden, die die Vorgaben im Umwelt- und Artenschutz vereinfachen. Bereits bis zum 30. Juni 2024 will der Übertragungsnetzbetreiber daher mit der Antragstellung in das Planfeststellungsverfahren für den Rhein-Main-Link einsteigen. „Wir machen damit Tempo beim Netzausbau. Durch die Präferenzraumermittlung und die EU-Notfallverordnung sparen wir zwei Jahre an Genehmigungszeit ein. Diese Zeitersparnis im Anschluss bis zur Inbetriebnahme mitzunehmen ist die Herausforderung, der wir uns stellen”, sagt Stunder.

Nächste Schritte: Voruntersuchungen intensivieren

Amprion hatte bereits mit breit gefächerten Voruntersuchungen und Datenabfragen auf eigenes Risiko begonnen, bevor der Präferenzraum veröffentlicht wurde. Diese werden in den kommenden Wochen intensiviert und dabei auf den Präferenzraum begrenzt. Ziel ist es, auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse schnellstmöglich potenzielle Trassenvarianten zu entwickeln. Zu den Voruntersuchungen zählen neben einer Befliegung mit einem Kleinflugzeug auch ergänzende Vermessungen am Boden. Zusätzlich führt Amprion im kommenden Jahr sogenannte Baugrunduntersuchungen durch. Die Vorarbeiten wird Amprion frühzeitig ankündigen und vorab ortsüblich bekanntmachen.

Hintergrundinformationen zum Rhein-Main-Link finden Sie hier:

www.rhein-main-link.de

Mariella Raulf
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an:
Mariella Raulf
Projektsprecherin Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen
Jonas Knoop
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an:
Jonas Knoop
Projektsprecher Hessen