Windader West: Amprion bringt 8 Gigawatt Offshore-Windenergie nach NRW

Der Energiekorridor Windader West (für eine größere Version bitte hier klicken)

Die Amprion Offshore GmbH steigt in die Planungen des Energiekorridors Windader West ein. Bis zu acht Gigawatt Leistung aus Offshore-Windenergie soll die Stromverbindung direkt nach Nordrhein-Westfalen bringen und damit in Summe den Energiebedarf von acht Millionen Menschen decken.

Damit Deutschland seine Klimaziele erreicht, sollen Windparks auf See im Jahr 2035 so viel Leistung bereitstellen wie etwa 50 große Kohlekraftwerke. Besonders in den Lastzentren im Westen Deutschlands soll Offshore-Windenergie konventionelle Energieträger ersetzen. Dafür braucht es nicht nur neue Offshore-Windparks, sondern auch neue Leitungen, die sie mit dem Übertragungsnetz an Land verbinden – sogenannte Offshore-Netzanbindungssysteme. Das ist die Aufgabe der  Windader West.

Sie umfasst die vier Offshore-Netzanbindungssysteme NOR-15-1, 17-1, 19-1 und 21-1. Die Seekabel beginnen in den Windparks in der Nordsee und führen gebündelt als Erdkabel von der Küste bis zu ihren Netzverknüpfungspunkten in der Metropolregion Rhein-Ruhr. 2032 sollen die ersten zwei Gigawatt Offshore-Leistung über eine Leitung der Windader West nach Nordrhein-Westfalen fließen. Die restlichen drei Leitungen sollen in den Jahren 2033, 2034 und 2036 in Betrieb gehen.

„Die Windader West bündelt vier Vorhaben mit einer Übertragungsleistung von jeweils 2.000 Megawatt. Die Systeme gehören zu der neuen leistungsfähigen 2-Gigawatt-Generation von Offshore-Anbindungen. Damit leistet Amprion einen wesentlichen Teil zum effizienten und zügigen Umbau des Energiesystems, um große Mengen Windenergie nach Nordrhein-Westfalen zu bringen“, sagt Peter Barth, Geschäftsführer der Amprion Offshore GmbH.

Dialog mit der Öffentlichkeit steht an

Zunächst wird ein Trassenkorridor für den Verlauf der Erdkabel gesucht. Bereits in diesem frühen Planungsstadium möchte Amprion die Träger öffentlicher Belange und die Öffentlichkeit umfassend informieren. „Eine frühe Beteiligung aller Interessengruppen ist uns besonders wichtig. So können wir mit den Menschen vor Ort in Kontakt treten und wichtige Hinweiseaufnehmen, die uns bei unseren Planungen helfen“, betont Linus Dahm, Projektsprecher für den nordrhein-westfälischen Teil des Projektes. „Im Oktober werden wir öffentliche Informationsveranstaltungen anbieten. Im Fokus steht unter anderem der erste Genehmigungsschritt, das sogenannte Raumordnungsverfahren“, ergänzt sein Kollege Stefan Sennekamp, zuständig für den niedersächsischen Teil.

Den Auftakt zum Raumordnungsverfahren für die vier Offshore-Anschlüsse bilden die Antragskonferenzen der Bezirksregierung Düsseldorf (für NRW) beziehungsweise des Amtes für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (für Niedersachsen) im September. Erst im nächsten Jahr werden die Unterlagen für das Verfahren von Amprion eingereicht und eine Öffentlichkeitsbeteiligung durch die Behörden durchgeführt.

„Um das Projekt in Einklang mit Mensch, Natur und Umwelt zubringen und Beeinträchtigungen vor Ort zu minimieren, werden die Systeme größtenteils parallel zueinander installiert“, so Eric Zieschang, Gesamtprojektleiter für die Windader West.

Das technische Konzept der Windader West

Die Leitungen enden an den Umspannanlagen Niederrhein in Wesel (NOR-21-1), Kusenhorst zwischen Dorsten, Marl und Haltern (NOR-15-1), Rommerskirchen in Bergheim (NOR-17-1)und Oberzier (NOR-19-1). In der Nähe des jeweiligen Netzverknüpfungspunktes wird eine Konverterstation benötigt, die den ankommenden Gleich- in Wechselstrom umwandelt und in das Stromnetz an Land einspeist. Aktuell werden mögliche Flächen für die Konverterstandorte rund um die Netzverknüpfungspunkte ermittelt. Amprion will die Standortsuche transparent gestalten und hat bereits mit den angrenzenden Kommunen Kontakt aufgenommen. Weitere Informationen zur Windader West stehen auf der Website  offshore.amprion.net zur Verfügung.

Linus Dahm
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Linus Dahm
Projektsprecher Nordrhein-Westfalen
Stefan Sennekamp
Stefan Sennekamp
Projektsprecher Niedersachsen