Amprion und TransnetBW starten Dialog zur Modernisierung des Strom-Netzknotens Kühmoos
Die Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW machen den Netzknoten Kühmoos fit für die Energiewelt von morgen. Jetzt haben Vertreter der Netzbetreiber den aktuellen Stand der Planungen und Genehmigungen in Rickenbach (Landkreis Waldshut) öffentlich vorgestellt. Danach modernisieren Amprion und TransnetBW bis 2032 die bestehenden Anlagen im laufenden Betrieb.
Der Ausbau der Anlage im Umspannwerk Kühmoos (Gemeinde Rickenbach) sorgt dafür, dass das Stromnetz im Dreiländereck Deutschland–Frankreich–Schweiz den Anforderungen der Energiewende gerecht wird. Mit den Modernisierungsmaßnahmen sichern Amprion und TransnetBW zudem langfristig den Betrieb des Netzknoten Kühmoos. Durch die Steigerung der Leistungsfähigkeit des Netzknotens wachsen insbesondere das deutsche und das schweizerische Übertragungsnetz enger zusammen, womit die Übertragungsnetzbetreiber einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in der gesamten Region leisten.
Jens Hilbert von TransnetBW und Jonas Laudage von Amprion verantworten das Projekt gemeinsam. „Der Umbau ist für uns eine große netztechnische Herausforderung. Alle Arbeiten werden im laufenden Anlagenbetrieb erfolgen, weil wir den Netzknoten für die sichere Stromversorgung benötigen. Wir gehen daher von einer Umbauzeit von rund zehn Jahren für dieses Gemeinschaftsprojekt aus“, so die beiden Projektleiter.
Geringer Flächenverbrauch durch zwei gasisolierte Schaltanlagen
Innerhalb der Anlage werden neue Betriebsgebäude gebaut und die bestehenden 220-Kilovolt-Schaltfelder sowie die Transformatoren erneuert, die die beiden Spannungsebenen des Umspannwerks miteinander verbinden. Anschließend werden die bestehenden luftisolierten 380-Kilovolt-Schaltfelder durch besonders platzsparende, gasisolierte 380-Kilovolt-Schaltanlagen ersetzt. Dadurch kann die Leistungsfähigkeit des Netzknoten deutlich erhöht werden, ohne über den bestehenden Anlagenzaun hinaus neue Flächen in Anspruch nehmen zu müssen. Zudem werden zwei sogenannte Blindleistungskompensationsanlagen errichtet, die die Spannung im Stromnetz stabil halten.
Weniger Strommaste und Abrücken vom Siedlungsbereich
Außerhalb des Anlagengeländes werden die Einführungen der bestehenden Stromleitungen in den Netzknoten neugestaltet, um bisher überkreuzende Leitungsverläufe zu entflechten und die Stromkreise möglichst geradlinig in die Anlage zu führen. Zur Neuordnung der westlichen Netzeinführung werden fünf Strommaste neu gebaut, während die bisherigen neun Maste demontiert werden können. Die Leitungen rücken dadurch auch von der Wohnbebauung in Egg ab. Im Osten werden sieben bestehende durch sechs neue Maste ersetzt.
Dialog auf Augenhöhe
Der transparente Dialog mit der Öffentlichkeit ist für die Übertragungsnetzbetreiber zentral. TransnetBW-Kommunikationsmanagerin Louisa Oeltjenbruns und Amprion-Projektsprecher Jörg Weber werden für die Menschen vor Ort Ansprechpartner sein – während der Planung, der Genehmigung und auch während der Bauphase des Projekts. Bereits für Juni 2022 sind erste Dialog-Angebote geplant, wie Bürger-Infomärkte mit Expertinnen und Experten beider Häuser. Daneben werden laufend aktuelle Informationen auf den Unternehmens-Webseiten unter www.amprion.net und www.transnetbw.de veröffentlicht.