Trafotransporte zur Umspannanlage Oberzier

Am 18. und 19. Mai sowie am 23. und 24. Mai 2022 transportiert der Übertragungsnetzbetreiber Amprion jeweils einen Transformator vom Bahnhof Krauthausen in die Umspannanlage Oberzier. Straßensperrungen sind nicht erforderlich.

Der erste Transformator erreicht den Bahnhof in Krauthausen am 16. Mai und wird dort anschließend vom 32-achsigen Tragschnabelwagen in eine 2x12-achsige Tragschnabelbrücke für den Straßentransport umgeladen. In der in der Nacht vom 18. auf den 19. Mai wird der Transformator über die Landstraße 12 (Pierer Straße/Kölnstraße) in die Umspannanlage Oberzier transportiert. Bis dahin hat das rund 300 Tonnen schwere Bauteil bereits einen weiten Weg hinter sich: Vom Werk Hitachi ABB Power Grids in Bad Honnef ging es per Schiff erst nach Krefeld, dann weiter nach Köln und anschließend über die Schiene bis nach Krauthausen.

In der Nacht vom 23. auf den 24. Mai transportiert Amprion dann den zweiten Transformator von Krauthausen in die Umspannanlage Oberzier. Beide sind wichtige Bestandteile eines sogenannten Phasenschiebertransformators, der in der Umspannanlage Oberzier zum Einsatz kommen wird.

Kurzzeitige Verkehrsbeeinträchtigungen möglich

„Straßensperrungen sind für den Transport nicht erforderlich“, erklärt Amprion-Projektsprecherin Anne Frentrup. „Allerdings wird sich der Straßentransport ungefähr in Schrittgeschwindigkeit auf den Weg machen. Es kann also kurzzeitig zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen.“

Wichtige Aufgabe der Phasenschiebertransformatoren

Große Transformatoren sind wichtige Elemente im Stromnetz: In den Umspannanlagen der Netzbetreiber wandeln sie die Spannung beispielsweise von 380 Kilovolt auf 220 oder 110 Kilovolt um.

Phasenschiebertransformatoren haben allerdings andere Aufgaben als herkömmliche Transformatoren. Mit ihrer Hilfe können die Netzbetreiber den Weg steuern, den der Strom nimmt. Normalerweise wählt er immer den Weg des geringsten Widerstandes – er verteilt sich also nicht gleichmäßig. Das kann zu Problemen im Stromnetz führen, da die Leitungen nicht beliebig belastbar sind. Überschreitet der Strom einen vorgegebenen Wert, müsste diese abgeschaltet werden. Doch mithilfe von Phasenschiebertransformatoren können diese Überlastungen vermieden werden, indem der Lastfluss auf bestimmten Leitungen gezielt erhöht oder verringert wird. Das Prinzip: Reduzieren die Schaltingenieure den Widerstand, erhöht sich der Leistungsfluss auf einer Leitung. Bei erhöhtem Widerstand wird der Leistungsfluss gebremst, stattdessen werden parallele Leitungen stärker belastet. So lässt sich mit Phasenschiebertransformatoren der Stromfluss optimieren und damit das Übertragungsnetz besser steuern.

Anne Frentrup
Anne Frentrup
Leiterin Projektkommunikation für Wechselstromprojekte (AC)