Studie: Netzausbau braucht Investitionsanreize

Der dringend notwendige Ausbau der Übertragungsnetze in Deutschland braucht Investitionsanreize. Derzeit sind die Bedingungen für Netzinvestitionen nicht attraktiv. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Bremer Energie Instituts. Als besonderes Investitionshemmnis nennen die Gutachter den Zeitverzug bei der Refinanzierung von Netzausbauinvestitionen im Übertragungsnetz. Dieser führt bei steigender Investitionstätigkeit zu erheblichen Ergebnislücken bei den Unternehmen. Das Bremer Energie Institut empfiehlt deshalb der Politik den Übergang zu einer sofortigen Berücksichtigung der Investitionskosten in den Netzentgelten.

Dr. Hans-Jürgen Brick, Kaufmännischer Geschäftsführer der Amprion GmbH in Dortmund, sieht sich durch das Gutachten bestätigt. "Der Zeitverzug bei der Refinanzierung der Investitionen ist international ein Sonderweg und muss entfallen", so Brick. "Das wäre ein ganz wesentlicher Schritt, um Anreize für Investitionen in den Netzausbau zu schaffen." Auch die Bundesregierung sieht hier die Notwendigkeit zu handeln. In ihrem kürzlich veröffentlichten Entwurf eines Energiekonzeptes heißt es, dass die unmittelbare Anrechnung der Kosten für den Netzausbau vordringlich geprüft werden soll.

Die Bremer Wissenschaftler stellen in ihrer Studie fest, dass im internationalen Vergleich im deutschen Regulierungssystem weitere Förderinstrumente zur Stärkung der Investitionsanreize fehlen. Länder wie Frankreich, Italien und die USA setzen wesentlich stärkere Anreize, wie etwa Renditezuschläge für Erweiterungs- und Umstrukturierungsinvestitionen.

Studie des Bremer Energie Instituts als PDF-Datei

Energiewirtschaftliche Tagesfragen (2011): Netzinvestitionen im Strommarkt