Inbetriebnahme der UA Kriftel
Dortmund/Kriftel. Die RWE Transportnetz Strom GmbH hat am Dienstag (19.10.) ihre neue 380-/110-kV-Schalt-und Umspannanlage in Kriftel offiziell in Betrieb genommen. Geschäftsführer Dr. Hans-Jürgen Brick bewertete das Projekt als einen "wesentlichen Beitrag zur langfristigen Sicherung der Stromversorgung im nordwestlichen Rhein-Main-Gebiet und des Industrieparks Höchst."
Das Unternehmen beziffert das Investitionsvolumen für die notwendigen Netzmaßnahmen mit rund 40 Millionen Euro. Den größten Anteil an den Gesamtkosten haben die drei großen Netztransformatoren mit insgesamt rund 10 Millionen Euro. Sie sind die Herzstücke der Anlage. Bei einer Leistung von jeweils 350 MVA (Megavoltampere) haben sie die Ausmaße kleiner Güterwaggons und wiegen jeweils rund 400 Tonnen.
Die neue Umspannanlage in Kriftel ist Bestandteil eines umfangreichen Netzmodernisierungskonzeptes für das Rhein-Main-Gebiet. Dieses Konzept sieht eine schrittweise Verlagerung der Versorgung der 220.000 Volt-Ebene auf die effizientere 380.000 Volt-Ebene vor. Der Zeitrahmen für Planung, Genehmigung und Bau der Anlage betrug insgesamt fünf Jahre.
Die Umspannanlage im Krifteler Läusgrund ist ein zentraler Einspeisepunkt westlich des Ballungsgebietes: Die mit 380.000 Volt über die Freileitungen transportierte Energie wird heruntertransformiert, damit sie anschließend über das 110.000 Volt-Netz regional verteilt werden kann.
Um die Umspannanlage an die vorhandene Netz-Infrastruktur anzubinden, sind eine 380.000 Volt-Anschlussleitung aus Richtung Marxheim nach Kriftel und der Anschluss an die in Kriftel sternförmig ankommenden 110.000 Volt-Leitungen neu errichtet worden.
Die Schutz- und Leittechnik, mit der die Anlage aus Hoheneck (bei Stuttgart) für das Transportnetz und von der Süwag Energie AG aus Frankfurt-Höchst für das Verteilnetz ferngesteuert wird, ist in einem separaten Betriebsgebäude untergebracht.
Bei dem Projekt hat RWE auch dem Umweltschutzgedanken Rechnung getragen. Neben Beiträgen zum Gewässer- und Lärmschutz leistet das Unternehmen umfangreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. In Abstimmung mit den Naturschutzbehörden werden sie auf Wunsch der Gemeinde Kriftel nicht im Bereich der Anlage, sondern als Bestandteil einer ökologischen Umgestaltung im Krifteler Dreieck realisiert. Dies wurde im Erschließungsvertrag detailliert geregelt.