Sigrun Menzels "Luftlicht 0042" bei Amprion

Für die einen sind es 300 wassergefüllte Klarsichtbeutel, die mit Kabelbindern an einem Metallgerüst befestigt wurden. Für andere sind es große Wassertropfen, die aus 83 Meter Höhe spiralförmig am Hochspannungsmast hinunter rinnen. Sigrun Menzel zeigt im Verwaltungsgebäude der Dortmunder Amprion GmbH, Rheinlanddamm 24, Fotos ihrer ungewöhnlichen Kunstinstallation am Hochspannungsmast 0042 in Osnabrück.

Auf rund 30 Fotos ist der Aufbau der Installation zu sehen; aber auch die "Wassertropfen" zu den unterschiedlichsten Tageszeiten. Wie durch eine Linse wird in ihnen die vielfältige Wechselwirkung mit den Elementen der Umgebung sichtbar. Jedes Wassertütchen reflektiert das Sonnenlicht im Rhythmus der Tages- und Jahreszeiten. In diesen Tropfen bündelt sich die belebende Kraft und Energie von Licht.

Nützlichkeit und Schönheit

Für die Ausstellung im Foyer des Ampriongebäudes hat Menzel einige der Osnabrücker "Wassertropfen" in einer majestätischen Blutbuche vor dem Gebäudeeingang aufgehängt.

"Im Stahlgittermast paart sich Nützlichkeit mit Schönheit", sagt die Osnabrücker Künstlerin. "Ich freue mich, wenn ich einen Hochspannungsmast sehe."

Menzel hat den Mast 0042 "Nur" getauft: Licht, denn im Arabischen bedeutet "Nur" Licht, gleichzeitig bedeutet "Nur" im Deutschen ursprünglich "wäre es nicht".

Der Name ist ein Hinweis auf die Funktion des Mastes 0042 in Osnabrück: Er ist notwendig für den Transport elektrischer Energie, die auch für das "Nur" (elektrisches Licht) gebraucht wird. Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion transportiert das "Nur" jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde quer durch Deutschland: von den Windparks im Norden zu den Verbrauchern in den Süden, vom Kraftwerk Ibbenbüren zu den Osnabrückern.