Amprion reicht Unterlagen zur Bundesfachplanung für Gleichstromverbindung A-Nord ein

Die Amprion-Mitarbeiter Carsten Stiens (2.v.li.), Lucas Kaufmann (Mitte) und Verena Kreggenwinkel (2.v.re.) übergaben die Antragsunterlagen am 30. April an Dr. Bodo Herrmann (re.) und Benedikt Stratmann (li.) von der Bundesnetzagentur.

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat für die Gleichstromverbindung A-Nord den Antrag auf Bundesfachplanung nach §8-Netzausbaubeschleunigungsgesetz gestellt und damit den nächsten Meilenstein erreicht. Hierfür übergab das Projektteam am 30. April mehr als 50 Aktenordner an die Bundesnetzagentur (BNetzA) in Bonn. Die Bundesbehörde leitet das Genehmigungsverfahren für die Erdkabeltrasse zwischen Emden und Meerbusch-Osterath.

In den kommenden Wochen prüft die BNetzA nun die Unterlagen auf Vollständigkeit. Voraussichtlich im Juni verteilt sie dann die Unterlagen in der Planungsregion, damit sowohl Träger öffentlicher Belange (TöB) als auch Bürger sie einsehen können. Zu den TöBs zählen unter anderem regionale Planungsbehörden, Landkreise, Städte, Gemeinden und Verbände.

Jeder hat dann die Möglichkeit bis in den Juli hinein bei der BNetzA eine Stellungnahme zu der Amprion-Planung einzureichen. Die Stellungnahmen sollen im Herbst diesen Jahres zwischen den Einwendern und Amprion auf sogenannten Erörterungsterminen inhaltlich besprochen werden, unter Leitung der BNetzA. Ziel ist es, die Bundesfachplanung bis Ende 2020 abgeschlossen zu haben. Mit dem Abschluss des Verfahrens steht der 1.000 Meter breite Korridor fest, in dem Amprion letztendlich die circa 24 Meter breite Erdkabeltrasse planen muss.

Formelle Öffentlichkeitsbeteiligung ab Juni

„Auf diesen Tag haben wir nun knapp 18 Monate hingearbeitet. Eine Zeit, in der wir uns intensiv mit dem Planungsraum auseinandergesetzt haben. Wir sind uns sicher, eine gute Planung vorgelegt zu haben. Nun sind wir gespannt auf die Rückmeldungen, die dazu aus der Öffentlichkeit kommen“, sagt A-Nord-Projektleiter Klaus Wewering.

Im März 2018 hatte Amprion den ersten Antrag auf Bundesfachplanung nach §6-Netzausbaubeschleunigungsgesetz gestellt. Es folgte eine erste formelle Öffentlichkeitsbeteiligung samt Antragskonferenzen. Anschließend legte die BNetzA den Untersuchungsrahmen für den Vorhabenträger fest. Er beschrieb, welche Trassenkorridorvarianten Amprion zu prüfen hatte und wie detailliert diese Prüfung erfolgen musste.

Fast eineinhalb Jahre später ist der Untersuchungsrahmen abgearbeitet und die überarbeiteten Antragsunterlagen sind eingereicht. „Für das Team und das ganze Unternehmen freut es mich, dass wir in diesem wichtigen Energiewendeprojekt wieder einen Schritt weitergekommen sind“, sagt Wewering. Nun komme es darauf an, auf Basis der dieser Planung gute Lösungen zu finden. „Wir sind von unserer Vorzugsplanung überzeugt, wissen aber auch, dass es hier und da auch andere sinnvolle Varianten gibt. Dafür sind die Hinweise der Menschen von vor Ort so wertvoll.“

Alternative Dialogformate in der Planung

Um möglichst viele dieser Meinungen einzuholen, sei eine barrierefreie Einsicht der Unterlagen sehr wichtig. Wewering: „Wir glauben, dass die BNetzA eine gute Lösung für die Offenlage der Unterlagen finden wird. Wir werden zusätzlich alles dafür tun, parallel dazu einen fruchtbaren Dialog zu führen. Trotz Corona, ob analog oder digital. Alles was sinnvoll und machbar ist, damit der Zugang zu den Informationen und Unterlagen für die Öffentlichkeit trotz aller auch im Juni eventuell bestehenden Einschränkungen möglich ist.“

Die Gleichstromverbindung A-Nord soll künftig die größtenteils auf See erzeugte Windenergie in den Westen und Süden Deutschlands transportieren. Über die Leitung können zwei Gigawatt Leistung übertragen werden – das entspricht dem doppelten Bedarf einer Großstadt wie Köln.

Weitere Informationen zum Projekt und die Karten zu den Trassenkorridoren finden Sie unter www.a-nord.net.

Jonas Knoop
Jonas Knoop
Projektsprecher, Region Hessen