Untersuchung des Stromausfalls in Trier abgeschlossen

RWE Transportnetz Strom hat die Untersuchung der Ursachen des Stromausfalls vom 02. September 2004 in der Region Trier abgeschlossen. Nach Auswertung der aufgezeichneten Daten konnten zwei voneinander unabhängige Ereignisse als Ursache der Störung ermittelt werden.

In der 220.000-Volt-Leitung "Saar-Nord" der RWE Transportnetz Strom kam es um 16:51 Uhr an einem 10 Kilometer langen Leitungsabschnitt in der Nähe von Merzig zu einem Kurzschluss zwischen zwei Leiterseilen ("2-poliger Fehler"). Trotz mehrfacher intensiver Sichtprüfung der Leitung, u.a. auch im Rahmen einer Leitungsbefliegung mit Hubschrauber, hat sich kein optischer Befund ergeben. Als Ursache des Kurzschlusses in der "Saar-Nord"-Leitung können danach Beschädigungen der Leitung, fehlerhafte technische Einrichtungen und Witterungseinflüsse durch Blitze oder Wind ebenso ausgeschlossen werden wie eventuell zu nah an die Leitung herangewachsene Bäume.

Der Ausfall einer einzelnen Höchstspannungsleitung durch Kurz- oder Erdschluss stellt im Rahmen des Betriebs eines Übertragungsnetzes aus technischer Sicht kein ungewöhnliches Ereignis dar. Kurzschlüsse können zum Beispiel durch Blitzeinschläge verursacht werden, können aber auch wie im vorliegenden Fall ohne optischen Befund bleiben. Unter anderem als Vorsorge hierfür wird das Übertragungsnetz nach dem so genannten "n-1"-Prinzip betrieben, wodurch sichergestellt wird, dass die Störung eines Netzelements durch andere Netzelemente kompensiert wird. Der hier eingetretene Kurzschluss allein hätte somit den Stromausfall nicht verursachen können. Erst durch das zufällige Zusammenwirken mit der Fehlfunktion einer Schutzeinrichtung in der Umspannanlage Trier-Quint kam es zur Unterbrechung der Stromversorgung.

Obwohl die "Osburg-Leitung" von Uchtelfangen nach Trier-Quint durch die nach dem Kurzschluss aufgetretene Mehrbelastung nicht überlastet wurde, schaltete das Schutzgerät in Quint die Leitung fälschlicherweise ab. Zur Gewährleistung eines sicheren Betriebs wurde das Schutzgerät in der Umspannanlage Trier-Quint inzwischen vorsorglich ausgetauscht.