Ein Stück "Netz der Zukunft" in Betrieb

Am vergangenen Freitag ist eine weitere Höchstspannungs-Freileitung der Amprion GmbH in Betrieb gegangen. Dies teilte der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber jetzt mit. Die Leitung führt linksrheinisch von der Umspannanlage Weißenthurm bei Koblenz nach Bad Neuenahr an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Die Bauzeit für die 33,6 Kilometer lange Freileitung betrug nur knapp zwölf Monate.

"Die jetzt in Betrieb genommene Leitung ist Teil der wichtigen Nordsüdverbindung von Wesel nach Koblenz", erklärt Amprion-Geschäftsführer Dr. Klaus Kleinekorte. Über diese rund 160 Kilometer lange Leitung werden zukünftig große Mengen des in Nord- und Westdeutschland erzeugten Stromes in die süddeutschen Verbrauchszentren transportiert. "Die Leitung ist ein wichtiger Baustein für die Verwirklichung des Energiekonzeptes der Bundesregierung", so Kleinekorte weiter.

Für die 107 Freileitungsmasten der neuen Leitung zwischen der Umspannanlage Weißenthurm und Bad Neuenahr wurden 3.500 Tonnen Stahl verbaut. Die Freileitungsmasten sind im Durchschnitt 60 Meter hoch. Gleichzeitig wurden hier 266 alte Masten abgebaut. Insgesamt rund 1.000 Kilometer Leiterseile wurden für den 380.000-Volt-Stromkreis und die vier 110.000-Volt-Stromkreise auf die Masten aufgezogen. Die Kosten für die gesamte Baumaßnahme betrugen etwa 45 Millionen Euro. Amprion hat die Leitung im Wesentlichen in der vorhandenen Trasse errichtet.

"Es beschleunigt das gesamte Planungs- und Genehmigungsverfahren erheblich, wenn wir in den bereits bestehenden Freileitungstrassen bleiben", sagt Kleinekorte.

An dem Projekt waren drei große Leitungsbauunternehmen beteiligt. Es wurde auf der gesamten Strecke gleichzeitig gebaut. In den Sommermonaten des vergangenen Jahres waren bis zu 250 Monteure der SAG aus Montabaur, der GA Hochspannung Leitungsbau aus Walsrode und der Alpine Energie aus Biberach auf der Baustelle beschäftigt.

Die rheinland-pfälzische Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord aus Koblenz hatte den Bau der Leitung am 26. November 2009 genehmigt. Amprion hat im vergangenen Jahr mehr als 80 Kilometer neue Leitungen gebaut. In den kommenden zehn Jahren sollen insgesamt rund 800 Kilometer Leitungen hinzukommen. Dafür wird das Dortmunder Unternehmen bis 2020 rund drei Milliarden Euro investieren.