Netzausbau mit möglichst geringem Eingriff
Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat in dieser Woche seine Entscheidung über die Antragstrasse in der Genehmigung zum Bau einer neuen 380-kV-Leitung von Dortmund-Kruckel nach Dauersberg im rheinlandpfälzischen Teil vorgestellt. Der geplante Netzausbau orientiert sich dabei im Wesentlichen am vorhandenen Trassenraum. Darüber sind die Vertreter der Verbandsgemeinden Kirchen und Betzdorf, der Ortsgemeinden Mudersbach, Brachbach, Grünebach und Alsdorf, der Städte Kirchen, Betzdorf und Herdorf sowie des Landkreises Altenkirchen direkt von Amprion Projektleiter Heiko Gronau aus erster Hand informiert worden.
"Die Gegenüberstellung der im Umweltgutachten geprüften Varianten hat eindeutig ergeben, dass die Nutzung des vorhandenen Trassenverlaufs den geringsten Eingriff in Natur und Umwelt darstellt und auch die geringsten neuen Betroffenheiten insbesondere durch Inanspruchnahme neuer Flächen auslöst", sagt Projektleiter Heiko Gronau von Amprion. Bei der Umweltstudie sind dazu alle Schutzgüter wie "Menschen", "Tiere und Pflanzen" oder das "Landschaftsbild" gleichrangig zu betrachten und zu berücksichtigen.
Anzahl der Strommasten fast halbiert
Auf dem insgesamt 15,7 Kilometer langen Trassenverlauf in Rheinland-Pfalz werden dazu die 98 alten Masten abgebaut und durch 56 moderne ersetzt. Im Bereich der Verbandsgemeinde Kirchen plant Amprion auf 10,4 Kilometern den Rückbau von 81 Masten und Neubau von 41 Masten. Im fünf Kilometer langen Bereich der Verbandsgemeinde Betzdorf werden 16 alte durch 14 neue Masten ersetzt. Die Stadt Herdorf ist auf 300 Metern Länge mit einem Maststandort betroffen, der ebenfalls erneuert wird. Im weiteren Verfahren werden von Amprion nun die im geplanten Leitungsverlauf liegenden Grundstückseigentümer angesprochen. Den Antrag für das Planfeststellungsverfahren will Amprion nach den Sommerferien bei der zuständigen Genehmigungsbehörde, der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz, stellen. Nach Eröffnung des Verfahrens erfolgt die Bürgerbeteiligung durch die öffentliche Auslegung. Die Inbetriebnahme der Stromleitung ist für 2017 vorgesehen.