Markierungspfosten schützen seltene Kerbameise

In Langen sind unter der Freileitung von Amprion zahlreiche Nester der seltenen Kerbameise (Formica exsekta) entdeckt worden. Der Übertragungsnetzbetreiber markierte nun die Nester mit gut sichtbaren Pfählen, damit sie bei der Trassenpflege nicht beschädigt werden.
Klaus Kreft, Vorsitzender der Ortsgruppe Langen des Naturschutzbundes (NABU), hatte die auf der Roten Liste als stark gefährdet stehenden Insekten während einer Wanderung entdeckt.

Wolfgang Hölzle, bei Amprion für die Stromleitungen des Unternehmens im Odenwald zuständig, erklärte sich bei Gesprächen mit dem Naturschützer sofort bereit, die Nester der Kerbameise zu sichern. Das Biotopmanagement ist seit Jahrzehnten die Grundlage unserer Trassenpflege, erklärt Hölzle. Dabei geht das Dortmunder Unternehmen konsequent nach ökologischen Gesichtspunkten vor und unterstützt, wie in Langen, lokale Arten- und Gebietsschutzprojekte.

Die Kerbameise siedelt besonders gern am Waldrand in Richtung Süden. Sie mögen den Sonnenschein und die Wärme, sagt Klaus Kreft. Deshalb sei die in Ost-West-Richtung verlaufende Freileitungstrasse von Amprion ein ideales Siedlungsgebiet für das seltene Insekt.
Die Amprion-Mitarbeiter markierten jetzt die Nester mit rotweißen Pfählen. So wird gewährleistet, dass bei der Trassenpflege niemand versehentlich ein Nest zerstört, sagt Wolfgang Hölzle.

Die Nester sehen aus wie aufgeschütteter Rasenschnitt und können so leicht übersehen werden. Schon ein versehentlicher Tritt auf das Nest könne den empfindlichen Tiere schaden, so der NABU-Vorsitzende. Sie sind laut Bundesartenschutzverordnung und Bundesnaturschutzgesetz eine besonders geschützte Waldameisenart.

Besonders erfreut ist Klaus Kreft, dass die Kerbameise ihr Siedlungsgebiet in der Trasse erweitert. Amprion-Mitarbeiter Wolfgang Hölzle zeigte dem Naturschützer weitere Nester in der Leitungstrasse, die rund 400 Meter von der ersten Ansiedlung entfernt liegen.

In Hessen, so Klaus Kreft, käme die Kerbameise in dieser großen Anzahl nur noch in der Grube Messel bei Darmstadt vor.

Biotopmanagement bei Amprion

Die Stromleitungen von Amprion führen über weite Strecken durch offene Landschaften, Wälder und Wiesen. Sie sind das Rückgrat der Stromversorgung - und gleichzeitig Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Amprion begreift den Natur- und Umweltschutz als einen wichtigen Teil seiner gesellschaftlichen Verantwortung. Deshalb setzt das Unternehmen seit fast drei Jahrzehnten auf ein wirksames Biotopmanagement.

Das Ziel: einen sicheren Stromtransport gewährleisten und zugleich die Auswirkungen auf Natur und Landschaft zu minimieren und sinnvolle Biotopstrukturen in den Leitungstrassen zu fördern.

Bild 1: NABU-Vorsitzender Klaus Kreft (links) begleitet die Amprion-Mitarbeiter Waldemar Fritzler (Mitte) und Matthias Nagel bei der Markierung der Kerbameisennester. (Foto: Amprion)
Bild 2: NABU-Vorsitzender Klaus Kreft begutachtet ein Kerbameisennest. (Foto: Amprion)
Bild 3: Detailfoto eines Kerbameisennestes (Foto: privat)
Bild 4: Detailfoto einer Kerbameise (Foto: privat)

Dr. Andreas Preuß
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Dr. Andreas Preuß
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