Amprion verstärkt Stromnetz im Rheinischen Revier für eine sichere Versorgung

Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion plant bis 2025 die Verstärkung des Stromnetzes auf rund 16 km von der Umspannanlage Oberzier bis zum Punkt Blatzheim. Vor der Einreichung der Unterlagen für das Raumordnungsverfahren informierte Amprion am 10. April 2019 die Träger öffentlicher Belange in der Region sowie die Umwelt- und Naturschutzverbände über das Projekt sowie den Ablauf des Raumordnungsverfahrens. Ein Bürgerinfomarkt sowie Stopps mit dem Amprion-Infomobil sind - ebenfalls vor Fertigstellung der Unterlagen - für Ende Mai geplant.

Amprion beabsichtigt, bis 2025 das Netz zwischen der Umspannanlage Ober-zier und dem Punkt Blatzheim auf rund 16 km durch den Neubau zweier zusätzlicher 380-kV-Stromkreise zu verstärken. Mit dieser Maßnahme soll auch weiterhin die Versorgungssicherheit im Raum Oberzier - Merzenich - Kerpen und darüber hinaus die Versorgungssicherheit für die gesamte Region Aachen und Rhein-Erft-Kreis gewährleistet werden. Drei Korridore hat Amprion am 10.04.2019 den Trägern öffentlicher Belange sowie den Umwelt- und Naturschutzverbänden in der Region vorgestellt. Ziel war es, wichtige Informationen aus dem Dialog mit in das Raumordnungsverfahren aufzunehmen. Das Raumordnungsverfahren wird ab Mitte des Jahres bei der Bezirksregierung Köln geführt. Amprion plant für Ende Mai die Durchführung eines Bürgerinfomarktes sowie Stopps mit dem Infomobil in der Region. Über die Termine informiert der Vorhabenträger noch einmal gesondert. Ziel der Öffentlichkeitsbeteiligung ist es, interessierten Bürgerinnen und Bürgern das Vorhaben zu erläutern und weitere Informationen zu erhalten.

Frühzeitige Information der Öffentlichkeit

Wir möchten bereits vor der Einreichung der Unterlagen mit denjenigen in den Austausch treten, die ihre Region am besten kennen, erläutert Projektleiter Ulrich Mußmann. Selbstverständlich können die Bürgerinnen und Bürger dann auch im offiziellen Raumordnungsverfahren die Unterlagen einsehen und ihre Stellungnahmen abgeben. Uns ist es jedoch wichtig, so früh wie möglich vor Beginn der offiziellen Verfahren zu informieren und Informationen aus der Bevölkerung zu erhalten.

Notwendigkeit der Netzverstärkung

Notwendig wird die Netzverstärkung zwischen der Umspannanlage Oberzier und dem Punkt Blatzheim dadurch, dass die Lastflüsse im Übertragungsnetz ansteigen - bedingt durch den steigenden Anteil regenerativer Energien in der Stromerzeugung sowie den internationalen Stromhandel. Immer mehr Strom muss über größere Distanzen transportiert werden. Dies führt bereits heute dazu, zu bestimmten Zeiten die Grenze der Übertragungsfähigkeit der bestehenden 220-/380-kV-Höchstspannungsfreileitungen im Netzgebiet der Amprion GmbH erreicht wird. Im Rheinischen Revier kommt hinzu, dass aufgrund des geplanten Fortschritts des Tagebau Hambach eine auf der Tagebaufläche befindliche Leitung außer Betrieb genommen wurde. Als Ersatz für die außer Betrieb genommene Leitung wurde eine Netzverstärkung zwischen dem Punkt Mönchskaul und dem Punkt Blatzheim errichtet. Es zeigt sich jedoch schon jetzt, dass diese auf lange Sicht nicht ausreichend ist und der Bedarf einer Netzverstärkung gegeben ist.

Infokasten: Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren

Im Raumordnungsverfahren ermittelt die Bezirksregierung Köln für die Stromnetzverstärkung zwischen Oberzier und Blatzheim aus verschiedenen Varianten den für die Region am besten geeigneten Korridor für den Trassenverlauf. Amprion setzt auf frühzeitige Information der Öffentlichkeit, noch vor dem Beginn des offiziellen Verfahrens.

Während des Verfahrens haben alle Beteiligten die Möglichkeit, ihre Stellungnahmen bei der Bezirksregierung Köln abzugeben, Amprion beantwortet Bürger-Fragen auf der Website und steht bei Bürgersprechstunden in den Kreisen zur Erläuterung der dort ausgelegten Unterlagen zur Verfügung.

Ist der geeignete Korridor gefunden, beginnt Amprion mit der Vorbereitung der Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren. Im Planfeststellungsverfahren findet eine umfassende Abwägung aller Belange (z.B. Naturschutz, Landwirtschaft, privates Eigentum) mit den für das Vorhaben sprechenden Argumenten statt. Ziel des Verfahrens ist es, mit einer detaillierten Prüfung der Trasse zu einer alle Interessen so gut wie möglich berücksichtigenden und ausgleichenden Abwägung zu kommen. Auch im Planfeststellungsverfahren setzt Amprion neben der im Verfahren vorgesehenen Bürgerbeteiligung auf einen frühzeitigen Dialog mit der Öffentlichkeit.

Erst wenn der Planfeststellungsbeschluss durch die Bezirksregierung Köln erlassen wurde, kann Amprion mit der Umsetzung des Netzverstärkungsprojektes beginnen.

Anne Frentrup
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Anne Frentrup
Leiterin Projektkommunikation für Wechselstromprojekte (AC)