Umspannanlage Oberzier wird leiser und moderner

Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion tauscht einen alten Trafo der Umspannanlage Oberzier durch einen neuen, leiseren aus. Im Frühjahr 2016 startet dann die vollständige Modernisierung der Anlage, die in mehreren Etappen bis voraussichtlich 2023 dauern wird.

Insgesamt rund 50 Millionen Euro investiert Amprion in die Modernisierung der 380-kV-Anlage in Niederzier im Kreis Düren. Da sich die Umspannanlage nicht komplett vom Stromnetz trennen lässt, erfolgen die Arbeiten Schritt für Schritt über etwa sieben Jahre. Im Norden und Osten des Standorts beansprucht die neue Anlagentechnik künftig eine um jeweils ungefähr 50 Meter größere Fläche.

Daher muss zunächst im Herbst 2015 die heutige Bepflanzung an der Anlage entfernt werden. Aber schon früh in der Bauphase begrünt Amprion die Nord- und Ostseite der Anlage mit einer Mischung aus Bäumen und Sträuchern, um wieder für entsprechenden Sichtschutz zu sorgen.

Nordöstlich der Ortschaft Berg wird zudem vor Baubeginn ein Feldweg verstärkt, um den Bauverkehr - und mit ihm Lärm und Schmutz - aus den Ortschaften fern zu halten. Der Weg wird nicht kontinuierlich genutzt, sondern vor allem in Phasen der Materialanlieferung. Die meisten Arbeiten laufen ausschließlich auf dem Gelände der Umspannanlage ab und finden werktags zu normalen Arbeitszeiten statt. Vor Baubeginn im nächsten Jahr tauscht Amprion noch im Herbst 2015 einen der beiden Transformatoren der Anlage gegen einen neuen, leiseren aus. Sobald der Transporttermin feststeht, wird Amprion darüber informieren. Das Unternehmen wird im Herbst auch sein Informationsangebot vor Ort fortsetzen und alle anstehenden Arbeiten in der Umspannanlage auf einem Bürger-Infomarkt vorstellen.

Bedeutender Netzknoten Oberzier

Die Umspannanlage Oberzier verteilt als wichtiger Knotenpunkt Energie im Raum Aachen-Köln und ins 11.000 Kilometer lange Höchstspannungsnetz von Amprion. In der Anlage trifft der Strom mit einer Spannung von 380 Kilovolt ein und wird dann im Höchstspannungsnetz von Amprion weiterverteilt. Gleichzeitig spannen zwei Transformatoren einen Teil der Energie auf eine niedrigere Spannungsebene um. Dieser Strom wird über 110-Kilovolt-Freileitungen des Verteilnetzbetreibers Westnetz GmbH in das lokale Stromnetz eingespeist, das die umliegenden Ortschaften und die Region mit Energie versorgt. Die Umspannanlage sichert damit sowohl die überregionale als auch die regionale Versorgung.

Ausblick: Die Umspannanlage Oberzier im ALEGrO-Projekt

Die Bedeutung der Umspannanlage Oberzier für das deutsche und europäische Stromnetz wird weiter steigen: Hier startet die "Stromautobahn" ALEGrO, die 2019 ihren Betrieb aufnehmen soll. Das rund 100 Kilometer lange Erdkabel führt von Oberzier im Rheinland ins belgische Lixhe in der Wallonie. Mit einer Kapazität von 1.000 Megawatt kann es große Mengen Gleichstrom von dem einen ins andere Land transportieren. Die Umspannanlage Oberzier erhält dazu einen Konverter. Er wandelt den Wechselstrom aus dem Höchstspannungsnetz von Amprion in Gleichstrom um, um ihn über das Erdkabel zu übertragen.

ALEGrO stärkt die Versorgungssicherheit im Raum Aachen-Köln und passt das Stromnetz an den steigenden europäischen Wettbewerb an. Das Projekt erlaubt außerdem, ins Netz gespeiste Windenergie zwischen Deutschland und Belgien besser auszugleichen.

Joëlle Bouillon
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Joëlle Bouillon
Leiterin Projektkommunikation für Gleichstromprojekte (DC)