Ein neuer Steg für die DLRG Waltrop

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Das Foto zeigt eine Szene aus der Vogelperspektive an einem Gewässer. Am rechten Bildrand befindet sich eine grünliche Wasserfläche mit vereinzelten Pflanzenresten an der Oberfläche. Links daneben verläuft ein schmaler, hellgrauer Fußweg parallel zum Ufer. Zwischen Weg und Wasser liegt ein schmaler, grasbewachsener Streifen.
 An einer Anlegestelle im unteren rechten Bereich des Bildes sitzt eine Person in einem schmalen, grünen Boot. Mehrere weitere Personen in roten Oberteilen stehen am Ufer und helfen offenbar beim Ein- oder Aussteigen. Links oben im Bild ist ein großer Baum mit dichter grüner Krone zu erkennen sowie eine rote Bank oder ein Zelt im Schatten des Baums.
Der Weg zu dem Ort, an dem Amprion-Mitarbeiter Matthias Mölter an einem Samstagmorgen die Flex schwingt, ist nicht ganz einfach zu finden. Beim Blumenladen an der Ausfallstraße von Waltrop Richtung Datteln rechts rein, nächste links bis zur Schranke vor dem Campingplatz, dann wieder links und ein paar Meter einen schmalen Feldweg runter zum Kanal. Dann hört man schon die Schleifgeräusche. Hier ist man richtig.
Das Foto zeigt fünf Personen an einem Uferbereich beim Arbeiten an einem Holzsteg. Zwei Männer in roten T-Shirts heben gemeinsam einen schweren, nassen Holzbalken an. Eine weitere Person in rotem Shirt arbeitet kniend am Steg, während zwei Männer in hellen Oberteilen daneben stehen und zusehen oder helfen. Der Steg besteht aus Holzbrettern und ragt leicht über das grünlich schimmernde Wasser hinaus. Im Hintergrund sind eine Wiese, ein Gebäude mit hellem Anstrich, zwei wehende Flaggen und Bäume zu erkennen. Rechts am Bildrand liegt ein grünes Kanu halb im Wasser. Die Szene wirkt wie eine gemeinschaftliche Reparatur- oder Aufbauarbeit am Wasser.

Kein Zweifel: Der alte Steg der DLRG war so marode, dass er abgebaut werden musste. (Fotograf: Mark Hüsten)

Ehrenamtliches Engagement wird mit Geld unterstützt

Klarer Fall: Wir besuchen kein Amprion-Großprojekt. Sondern eine gute Handvoll Ehrenamtliche der DLRG – unter ihnen Amprion-Nachhaltigkeitsmanager und DLRG-Mitglied Mölter.

Sein Arbeitgeber möchte ausgewählte ehrenamtliche Projekte seiner Mitarbeitenden fördern. Deshalb gibt es das Programm „Soziale Projekte im Netz“ (SPIN). Amprion-Mitarbeitende können bei ihrem Unternehmen Geld für Projekte ihres Vereins, in Schulen – , Kindergärten und vielen weiteren Einrichtungen beantragen – bis zu 2.000 Euro. Und das hat Matthias Mölter getan. Für einen neuen Steg am Kanuhaus der DLRG. Denn der alte war marode.

Das Foto zeigt einen Mann, der sich am Rand eines Gewässers befindet und leicht in die Hocke geht. Er lächelt in die Kamera. Er trägt ein helles T-Shirt mit blauen, pinken und weißen Farbflächen sowie eine dunkle kurze Hose und eine Smartwatch am linken Handgelenk. Im Hintergrund liegt ein grünes Kanu mit der Aufschrift „Lettmann“ im Wasser. Dahinter sind eine Ufermauer, grüne Bäume und einige Wohnhäuser zu sehen. Das Licht ist weich und wirkt wie an einem leicht bewölkten Tag.

„Es ist ein gutes Gefühl, mit der Hilfe von Amprion etwas für die Gemeinschaft tun zu können.“

Matthias Mölter

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Amprion-Nachhaltigkeitsmanager und DLRG-Mitglied

Aussicht auf Erfolg hat der Antrag nur dann, wenn die Person, die sich um finanzielle Förderung bewirbt, auch bei der Umsetzung mitmacht. Für Matthias Mölter ist das ohnehin selbstverständlich: „Ich profitiere als Kanu-Trainer ja auch selbst von der Sanierung“, sagt er. „Aber mir gibt es auch generell ein gutes Gefühl, etwas für die Gemeinschaft tun zu können. Mit dem Geld meines Arbeitgebers und dem Engagement meiner DLRG-Freunde wird das möglich.“

Das Foto zeigt mehrere Personen, die an einem Gewässerrand handwerklich arbeiten. Zwei Männer in roten T-Shirts führen Schweißarbeiten am Metallgerüst eines Stegs aus. Funken und Rauch sind deutlich zu sehen. Einer der Männer trägt einen dunklen Schweißhelm und kniet über dem Wasser. Eine weitere Person steht halb im Wasser, während ein grünes Kanu mit zwei Paddeln im Vordergrund liegt. Am linken Bildrand ist das Wasser des Kanals zu erkennen, das sich in die Ferne zieht. Im Hintergrund verläuft eine grüne Brücke über den Kanal, und am Ufer wachsen Büsche und Bäume.

Funken sprühten bei den Arbeiten an Datteln-Hamm-Kanal. (Fotograf: Mark Hüsten)

Viele Waltroper profitieren von der Sanierung

Sechs Quadratmeter klein ist der Steg, aber von großer Bedeutung. Für den Verein, aber auch für viele andere Menschen aus Waltrop, Datteln und Umgebung, die ihre Freizeit gerne am Kanal verbringen.

Die Rettungsschwimmerausbildung findet hier statt, rund 100 Männer und Frauen haben sie im Kanal schon absolviert. Außerdem werden hier die Kanus fürs Training – die DLRG ist seit April 2024 mit den Kanuverein fusioniert – zu Wasser gelassen. Mit einem kaputten Steg war das eine zunehmend wackelige und gefährliche Angelegenheit.

Rund 600 Mitglieder zählt die  DLRG-Ortsgruppe Waltrop – so profitieren von dem vermeintlich kleinen Projekt am Ende doch viele Menschen in der 30.000-Einwohner*innen-Kommune im östlichen Ruhrgebiet unweit von Dortmund. Übrigens auch über die DLRG hinaus. Angler nutzen den Steg ebenfalls gerne, wenn er denn sicher ist.

Dass der Einsatz dringlich ist, davon zeugen die bereits abmontierten alten Holzbohlen, aus denen der Steg bisher bestand. „Völlig morsch, ein Brett hatte sogar ein so großes Loch, dass man direkt im Wasser landete, wenn man nicht aufpasste“, erzählt Matthias Mölters Schwester Friederike, die gemeinsam mit ihrem Bruder im Einsatz ist. Wind und Wetter hatten dem Steg zugesetzt, immer wieder wurde er notdürftig ausgebessert. Nachhaltig war das nicht. Zuletzt war er mit Flatterband für die Öffentlichkeit abgesperrt, aber das wurde immer wieder ignoriert. „So konnte es nicht weitergehen“, sagt Matthias Mölter.

Das Foto zeigt vier Personen, die an einem Holz- und Metallsteg am Wasser arbeiten. Drei von ihnen sitzen oder knien direkt am Rand des Stegs und bearbeiten Metallträger, die aus dem Wasser ragen. Zwei tragen rote T-Shirts mit gelber Aufschrift, einer ein graues Shirt. Sie benutzen Werkzeuge wie eine Schleifmaschine und einen Schraubenschlüssel. Eine Person im Hintergrund, in einem bunten weißen, pinken und blauen T-Shirt, steht mit einer Zange oder Greifstange in der Hand auf dem Uferweg. Rechts im Bild liegt ein grünes Kanu im Wasser. Das Ufer ist grasbewachsen, und im Hintergrund sind ein Zaun und einige Bäume zu sehen.

Matthias Mölter (re.) und seine DLRG-Mitstreiter*innen arbeiteten Hand in Hand. (Fotograf: Mark Hüsten)

Die Fördersumme floss schnell

Während am Kanal noch die Reste der Befestigung des alten Stegs weggeflext werden, liegen am Ufer die neuen Platten schon bereit. Aus WPC – das steht für Wood-Plastic-Composites, also ein Verbundstoff aus Holz und Kunststoff. Rutschfest, feuchtigkeitsresistent und ziemlich teuer.

Genau dafür gab es die Unterstützung von Amprion. „Ohne sie könnten wir das hier nicht machen“, sagt Matthias Mölter. Aber ist es denn nicht ein hoher bürokratischer Aufwand, die Förderung zu beantragen? Mölter schüttelt den Kopf: „Gar nicht! Alles läuft digital und ist schnell gemacht. Abgefragt wurden allgemeine Informationen zum Projekt, zum Spendenempfänger und zu meinem persönlichen Einsatz. Anschließend wurde mein Antrag dann durch ein Amprion-internes Gremium geprüft und schon kurz darauf hatten wir die Zusage.“ Und das Team konnte mit den Arbeiten beginnen.

Das Bild zeigt ein Symbol, das aus zwei Stapeln von Münzen besteht, die nebeneinander angeordnet sind. Die Münzen sind durch einfache blaue Linien gezeichnet, die ein minimalistisches und modernes Design darstellen. Der linke Stapel ist etwas höher als der rechte.
Bis zu
2000 Euro

Fördersumme für ehrenamtliche Projekte von Amprion-Mitarbeitenden

Erfolgserlebnis am Ende des Tages

So wird den ganzen Tag über eifrig geschweißt, geschliffen, geschnitten. Am Ende ist der neue Steg für die DLRG fertig. Manche SPIN-Projekte gehen über Wochen und die Amprion-Förderung macht nur einen Teil der Finanzierung aus. Hier haben Matthias Mölter und seine Mitstreiter*innen noch am selben Tag das Erfolgserlebnis. Ein bisschen müde, aber zufrieden, legt Mölter sein Werkzeug aus der Hand. „Ich bin stolz auf unser Projekt, auf meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter bei der DLRG – und auch stolz, bei einem Unternehmen zu arbeiten, das nicht nur Großprojekte im Blick hat, sondern auch die gesellschaftliche Verantwortung im Kleinen.“