Ein neuer Steg für die DLRG Waltrop

Umwelt
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Der Weg zu dem Ort, an dem Amprion-Mitarbeiter Matthias Mölter an einem Samstagmorgen die Flex schwingt, ist nicht ganz einfach zu finden. Beim Blumenladen an der Ausfallstraße von Waltrop Richtung Datteln rechts rein, nächste links bis zur Schranke vor dem Campingplatz, dann wieder links und ein paar Meter einen schmalen Feldweg runter zum Kanal. Dann hört man schon die Schleifgeräusche. Hier ist man richtig.

Ehrenamtliches Engagement wird mit Geld unterstützt

Kein Zweifel: Der alte Steg der DLRG war so marode, dass er abgebaut werden musste. (Fotograf: Mark Hüsten)

Klarer Fall: Wir besuchen kein Amprion-Großprojekt. Sondern eine gute Handvoll Ehrenamtliche der DLRG – unter ihnen Amprion-Nachhaltigkeitsmanager und DLRG-Mitglied Mölter.

Sein Arbeitgeber möchte ausgewählte ehrenamtliche Projekte seiner Mitarbeitenden fördern. Deshalb gibt es das Programm „Soziale Projekte im Netz“ (SPIN). Amprion-Mitarbeitende können bei ihrem Unternehmen Geld für Projekte ihres Vereins, in Schulen – , Kindergärten und vielen weiteren Einrichtungen beantragen – bis zu 2.000 Euro. Und das hat Matthias Mölter getan. Für einen neuen Steg am Kanuhaus der DLRG. Denn der alte war marode.

„Es ist ein gutes Gefühl, mit der Hilfe von Amprion etwas für die Gemeinschaft tun zu können.“

Matthias Mölter

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Amprion-Nachhaltigkeitsmanager und DLRG-Mitglied

Aussicht auf Erfolg hat der Antrag nur dann, wenn die Person, die sich um finanzielle Förderung bewirbt, auch bei der Umsetzung mitmacht. Für Matthias Mölter ist das ohnehin selbstverständlich: „Ich profitiere als Kanu-Trainer ja auch selbst von der Sanierung“, sagt er. „Aber mir gibt es auch generell ein gutes Gefühl, etwas für die Gemeinschaft tun zu können. Mit dem Geld meines Arbeitgebers und dem Engagement meiner DLRG-Freunde wird das möglich.“

Viele Waltroper profitieren von der Sanierung

Funken sprühten bei den Arbeiten an Datteln-Hamm-Kanal. (Fotograf: Mark Hüsten)

Sechs Quadratmeter klein ist der Steg, aber von großer Bedeutung. Für den Verein, aber auch für viele andere Menschen aus Waltrop, Datteln und Umgebung, die ihre Freizeit gerne am Kanal verbringen.

Die Rettungsschwimmerausbildung findet hier statt, rund 100 Männer und Frauen haben sie im Kanal schon absolviert. Außerdem werden hier die Kanus fürs Training – die DLRG ist seit April 2024 mit den Kanuverein fusioniert – zu Wasser gelassen. Mit einem kaputten Steg war das eine zunehmend wackelige und gefährliche Angelegenheit.

600

Mitglieder hat die DLRG Waltrop

Rund 600 Mitglieder zählt die  DLRG-Ortsgruppe Waltrop – so profitieren von dem vermeintlich kleinen Projekt am Ende doch viele Menschen in der 30.000-Einwohner-Kommune im östlichen Ruhrgebiet unweit von Dortmund. Übrigens auch über die DLRG hinaus. Angler nutzen den Steg ebenfalls gerne, wenn er denn sicher ist.

Dass der Einsatz dringlich ist, davon zeugen die bereits abmontierten alten Holzbohlen, aus denen der Steg bisher bestand. „Völlig morsch, ein Brett hatte sogar ein so großes Loch, dass man direkt im Wasser landete, wenn man nicht aufpasste“, erzählt Matthias Mölters Schwester Friederike, die gemeinsam mit ihrem Bruder im Einsatz ist. Wind und Wetter hatten dem Steg zugesetzt, immer wieder wurde er notdürftig ausgebessert. Nachhaltig war das nicht. Zuletzt war er mit Flatterband für die Öffentlichkeit abgesperrt, aber das wurde immer wieder ignoriert. „So konnte es nicht weitergehen“, sagt Matthias Mölter.

Die Fördersumme floss schnell

Matthias Mölter (re.) und seine DLRG-Mitstreiter*innen arbeiteten Hand in Hand. (Fotograf: Mark Hüsten)

Während am Kanal noch die Reste der Befestigung des alten Stegs weggeflext werden, liegen am Ufer die neuen Platten schon bereit. Aus WPC – das steht für Wood-Plastic-Composites, also ein Verbundstoff aus Holz und Kunststoff. Rutschfest, feuchtigkeitsresistent und ziemlich teuer.

Genau dafür gab es die Unterstützung von Amprion. „Ohne sie könnten wir das hier nicht machen“, sagt Matthias Mölter. Aber ist es denn nicht ein hoher bürokratischer Aufwand, die Förderung zu beantragen? Mölter schüttelt den Kopf: „Gar nicht! Alles läuft digital und ist schnell gemacht. Abgefragt wurden allgemeine Informationen zum Projekt, zum Spendenempfänger und zu meinem persönlichen Einsatz. Anschließend wurde mein Antrag dann durch ein Amprion-internes Gremium geprüft und schon kurz darauf hatten wir die Zusage.“ Und das Team konnte mit den Arbeiten beginnen.

Erfolgserlebnis am Ende des Tages

So wird den ganzen Tag über eifrig geschweißt, geschliffen, geschnitten. Am Ende ist der neue Steg für die DLRG fertig. Manche SPIN-Projekte gehen über Wochen und die Amprion-Förderung macht nur einen Teil der Finanzierung aus. Hier haben Matthias Mölter und seine Mitstreiter*innen noch am selben Tag das Erfolgserlebnis. Ein bisschen müde, aber zufrieden, legt Mölter sein Werkzeug aus der Hand. „Ich bin stolz auf unser Projekt, auf meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter bei der DLRG – und auch stolz, bei einem Unternehmen zu arbeiten, das nicht nur Großprojekte im Blick hat, sondern auch die gesellschaftliche Verantwortung im Kleinen.“