Video: Gleichstromerdkabel ALEGrO

Strombrücke nach Belgien kommt zügig voran

Die Bauarbeiten für das Gleichstromerdkabel ALEGrO zwischen Aachen und der belgischen Grenze laufen auf Hochtouren. Wir stellen das Projekt im Video vor.

ALEGrO ist die erste direkte Stromverbindung von Deutschland ins benachbarte Belgien. Die Trasse verläuft als Erdkabel von der Umspannanlage in Oberzier östlich von Aachen bis nach Lixhe in der Provinz Lüttich – daher auch der Name ALEGrO für „Aachen Lüttich Electricity Grid Overlay“. Für die insgesamt 40 Kilometer lange Teilstrecke auf deutscher Seite ist Amprion verantwortlich, für den 50 Kilometer langen belgischen Part der dortige Übertragungsnetzbetreiber Elia.

Video: ALEGrO Projektvorstellung


Baufortschritte entlang der Trasse

Die Bauarbeiten haben in den vergangenen Monaten Fahrt aufgenommen: Seit März sind mehrere Bautrupps zeitgleich an unterschiedlichen Stellen entlang der ALEGrO-Trasse im Einsatz und verlegen Kabelschutzrohre, in die später die Kabel eingezogen werden. „Man darf sich eine Erdkabelbaustelle nicht so vorstellen, dass man an einem Ende startet und dann Meter um Meter weiterzieht“, erklärt Bauprojektleiter Rainer Millinghaus von Amprion. „Es ist vielmehr ein Baustellen-Flickenteppich, der nach und nach zusammenwächst. Wir starten überall dort, wo alle Voraussetzungen erfüllt sind, und sorgen so für einen zügigen Baufortschritt.“

Ein Großteil der Trasse wird in offener Bauweise errichtet. An 32 Stellen ist das nicht möglich, weil Straßen, Gewässer oder Wälder gequert werden. Dort kommen verschiedene Bohrverfahren zum Einsatz. Der längste Kabeltunnel misst 2,8 Kilometer und verläuft bis zu zwölf Meter tief unter Aachener Stadtgebiet. Dafür setzt Amprion auf modernste Tunnelbautechnologie: Ein spezieller Bohrer – fünf Meter lang, der Bohrkopf über zwei Meter im Durchmesser – arbeitet sich durch den Untergrund. Die Bauzeit für diesen Tunnel beträgt etwa 18 Monate.

Beitrag zur Versorgungssicherheit

Die Gleichstromverbindung soll Ende 2020 ans Netz gehen und wird dann eine Transportkapazität von 1.000 Megawatt haben. Als erste direkte Strombrücke zwischen den beiden Nachbarländern wird ALEGrO dringend erforderliche Netzkapazitäten für den grenzüberschreitenden Stromaustausch zur Verfügung zu stellen. Diese sind notwendig, weil sich die Anforderungen an das Netz durch die Energiewende massiv verändern. Mit der schwankenden Einspeisung erneuerbarer Energien steigt die Gefahr von Frequenzschwankungen im Stromnetz. Um diese besser ausgleichen zu können, muss das Netz ausgebaut werden. So wird ALEGrO einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Menschen und Unternehmen im Großraum Aachen/Köln auch in Zukunft sicher mit Strom zu versorgen.