Umspannanlage Hanekenfähr

In unserer Schalt- und Umspannanlage in Hanekenfähr sind unsere Modernisierungsanstrengungen besonders eindrücklich sichtbar. Die Anlage am Energiestandort Lingen, direkt neben dem ehemaligen Kernkraftwerk Emsland gelegen, wird im laufenden Betrieb um- und ausgebaut. Im Endausbau wird sie eine der leistungsstärksten 380-Kilovolt-Schaltanlagen Deutschlands sein. Mit einer umzäunten Fläche von rund 24 Hektar ist sie dann fast so groß wie 34 Fußballfelder.

Bereits 2019 haben die ersten vorbereitenden Maßnahmen begonnen, bevor Ende 2020 mit den Baumaßnahmen gestartet wurde. Die südlichen Schaltfelder sind fertig ausgebaut. Der elektrische Zusammenschluss der südlichen Anlage und der aktuellen Anlage Hanekenfähr erfolgte im Mai 2023. Der erste Phasenschiebertransformator konnte im April 2024 in Betrieb genommen werden, die Inbetriebnahme des zweiten ist für Mitte 2025 geplant. Aktuell wird der südliche Anlagenteil auf fünf Sammelschienen ausgebaut. Die Sanierung und die Erweiterung der Altanlage finden zeitgleich statt. Darüber hinaus werden Provisorien errichtet, um den Netzbetrieb während der Um- und Ausbaumaßnahmen vollständig aufrechterhalten zu können. Voraussichtlich 2029 werden alle Maßnahmen in der Schalt- und Umspannanlage Hanekenfähr abgeschlossen sein.

Bedarf und Notwendigkeit

Schalt- und Umspannanlagen sind die Knotenpunkte unseres Stromnetzes. Sie verbinden das Übertragungsnetz mit den Verteilnetzen, Erzeugungsanlagen und großen Industrieunternehmen. Im Zuge der Energiewende muss nicht nur das Stromnetz ausgebaut, sondern auch ein Großteil unserer Schalt- und Umspannanlagen modernisiert und umgebaut werden. Nur dann werden wir den zukünftigen Anforderungen einer modernen Energieversorgung gerecht.

Durch den Um- und Ausbau rüsten wir unsere Anlage in Hanekenfähr für die Aufgaben der Zukunft. Ziel der Maßnahmen ist die Stärkung des Netzknotens für den Stromtransport aus den Niederlanden und aus dem Norden in die Verbrauchsschwerpunkte im Ruhrgebiet und im Süden. Darüber hinaus wird die Anlage zu einem Netzverknüpfungspunkt für die Offshore-Verbindungen BorWin4 und DolWin4 und stabilisiert Spannung und Frequenz im Stromnetz.