Ein Vorhaben mit mehreren Maßnahmen
Das Vorhaben Hochrhein umfasst sowohl den Neubau und die Modernisierung mehrerer Umspannanlagen im südlichen Baden-Württemberg als auch den Ersatzneubau der bestehenden Höchstspannungsfreileitungen, die diese Umspannanlagen verbinden. Da die geplanten Maßnahmen sowohl eine Freileitung von Amprion als auch eine Freileitung von TransnetBW betreffen, setzen die beiden Übertragungsnetzbetreiber das Vorhaben gemeinsam um.
Beide Übertragungsnetzbetreiber modernisieren umfassend ihre Gemeinschaftsstandorte in Herbertingen und Waldshut-Tiengen/Gurtweil. Um die Versorgungssicherheit in der Bodenseeregion langfristig gewährleisten zu können, erneuert TransnetBW zudem seine Umspannanlage in Beuren und ersetzt die bisherige Umspannanlage in Stockach durch eine neue im Raum der Gemeinden Pfullendorf und Wald.
Um die Umspannanlagen in Herbertingen und Waldshut-Tiengen auch künftig sicher an das europäische Verbundnetz anzuschließen, ist es außerdem erforderlich, die bestehende, insgesamt rund 115 Kilometer lange Höchstspannungsfreileitung zwischen diesen Anlagenstandorten durch eine neue zu ersetzen. Zum einen haben die Masten, die als Teil der historischen Nord-Süd-Leitung überwiegend aus den 1930er Jahren stammen, das Ende ihrer Lebenszeit erreicht. Zum anderen ist die Transportkapazität dieser Leitung mit einem 380- und einem 220-Kilovolt-Stromkreis nicht mehr ausreichend, um die steigenden Anforderungen an das deutsche Stromnetz zu bewältigen. Die Leitung soll daher in Zukunft zwei leistungsfähigere 380-Kilovolt-Stromkreise führen.
Dadurch kann eine auf 80 Kilometern zwischen den Umspannanlagen Gurtweil und Beuren beziehungsweise Stockach weitgehend parallel verlaufende 220-Kilovolt-Stromleitung von TransnetBW ersatzlos entfallen. Die Versorgungsaufgabe der 220-Kilovolt-Leitung der TransnetBW wird in Zukunft von der neuen Leitung übernommen. Die Umspannanlage Beuren und die im Raum der Gemeinden Pfullendorf und Wald geplante Umspannanlage werden an die neue Leitung angeschlossen. Dadurch ergibt sich im Endzustand voraussichtlich eine Gesamtlänge der neuen Leitung von 140 Kilometern.