Baustart für neue Stromleitung im Landkreis Osnabrück

Gemeinsam mit dem niedersächsischen Energieminister Christian Meyer sowie dem Bissendorfer Bürgermeister Guido Halfter leitete der Übertragungsnetzbetreiber Amprion mit einem symbolischen Spatenstich den Baustart einer neuen Höchstspannungsleitung im Landkreis Osnabrück ein.

Am heutigen Freitag (20. September 2024) fand der feierliche Spatenstich für den Bau der rund 42 Kilometer langen Stromleitung zwischen der Landesgrenze Nordrhein-Westfalen/Niedersachsen und der Schalt- und Umspannanlage Wehrendorf (Gemeinde Bad Essen) statt, welche sowohl Freileitungs- als auch Erdverkabelungsabschnitte umfasst. Der niedersächsische Energieminister Christian Meyer, der Bissendorfer Bürgermeister Guido Halfter sowie Dr. Hendrik Neumann, CTO von Amprion, begannen symbolisch mit dem Bau des rund 19 Kilometer langen Erdkabel-Abschnitts. Dieser verläuft über die Gebiete der Städte Osnabrück, Georgsmarienhütte und der Gemeinde Bissendorf. Zusätzlich errichtet Amprion zwei Kabelübergabestationen auf dem Gebiet der Stadt Georgsmarienhütte und der Gemeinde Bissendorf. Sie bilden den technischen Übergang von der Freileitung zur Erdverkabelung und umgekehrt. Die Inbetriebnahme des Gesamtvorhabens ist bis 2028 geplant.

Bedeutung des Vorhabens für die Energieversorgung

„Diese Höchstspannungsleitung spielt eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung einer stabilen Energieversorgung. Nicht nur zwischen dem Landkreis Osnabrück und Ostwestfalen, sondern auch für ganz Deutschland. Denn zusammen mit dem EnLAG-Vorhaben Nummer 2 von Ganderkesee bis Wehrendorf wird die Leitung als „Lückenschluss im System“ Windenergie aus dem Norden weiter in Richtung Süden transportieren. Dadurch können wir die Transportkapazität erhöhen und Redispatchkosten verringern“, erklärte Dr. Hendrik Neumann. „Wir freuen uns, mit den Planfeststellungsbeschlüssen wichtige Meilensteine beim Netzausbau in Niederachsen erreicht zu haben“, so Neumann weiter.

„Für die klimapolitisch dringend gebotene Energiewende ist der Ausbau der Erneuerbaren genauso zu beschleunigen wie jener der Infrastruktur und der Stromnetze. Ich bin sehr froh über den heutigen Baustart“, sagte Christian Meyer, niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz. „Ich freue mich, dass hier teilweise auch Erdverkabelung erfolgt und halte dies weiterhin für den richtigen Weg. Niedersachsen als Energiewendeland Nr.1 setzt auf günstigen und klimaneutralen Strom. Mit jeder Windkraft- und jeder PV-Anlage, die gut in die Netze eingebunden ist und teure fossile Energien wie Kohle und Gas ersetzt, senken wir die CO2-Emissionen und dauerhaft die Strompreise. Die neue Höchstspannungsleitung von Wehrendorf bis Gütersloh bindet nicht nur den Raum Osnabrück und NRW an, sondern wird auch für den Weitertransport der im Norden erzeugten Windenergie dringend benötigt. Das ist gut fürs Klima, die Netzstabilität und die Energiesicherheit.“

Auch der Bissendorfer Bürgermeister Guido Halfter gratulierte zum Baustart: „Angesichts der aktuellen energiepolitischen Herausforderungen kommt dem Projekt eine große Bedeutung zu“, betonte Halfter. „Wir sind froh, dass wir hier in Bissendorf mit der Erdverkabelung eine Lösung gefunden haben, die bundesweite Energiepolitik mit lokalen Bedürfnissen vereint. Dass es sich hierbei bedauerlicherweise nur um eine Teilerdverkabelung auf der gesamten Neubaustrecke handelt, ist allein den bundesgesetzlichen Regelungen geschuldet“, so Halfter weiter.

Erste Schritte der Baumaßnahme

Nach der Erteilung der Planfeststellungsbeschlüsse durch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hat Amprion mit bauvorbereitenden Maßnahmen und der Demontage bestehender Maste begonnen. Die ersten Neubaumaßnahmen beginnen noch vor den Wintermonaten.

Über die neue Höchstspannungsleitung

Die neue 110-/380-Kilovolt-Höchstspannungsleitung zwischen der Landesgrenze Nordrhein-Westfalen/Niedersachsen und der Schalt- und Umspannanlage Wehrendorf (Bad Essen) ersetzt die bestehende 110-/220-Kilovolt-Höchstspannungsfreileitung. Sie ist Teil des Vorhabens Nummer 16 des Energieleitungsausbaugesetzes (EnLAG), Wehrendorf – Gütersloh. Damit schafft Amprion eine rund 70 Kilometer lange und leistungsstarke Verbindung zwischen den Wirtschaftsregionen Osnabrück und Ostwestfalen.

Das EnLAG-Vorhaben Nummer 16 steht auch im Zusammenhang mit dem EnLAG-Vorhaben Nummer 2 von Ganderkesee bis Wehrendorf. Die daran anschließende Verbindung von Wehrendorf bis Gütersloh wird für den weiterführenden Transport der Energie benötigt.

Die Inbetriebnahme des EnLAG-Vorhabens Nr. 16 ist für 2028 geplant.

Michael Weber
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Michael Weber
Projektsprecher