Amprion will mit neuen Seilen das Netz verstärken

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat die Aufgabe, das Stromnetz zwischen der Umspannanlage Kühmoos im Landkreis Waldshut-Tiengen und der Umspannanlage Daxlanden bei Karlsruhe zu verstärken und damit die Versorgungssicherheit zu stärken. Die Übertragungsleistung von Norden nach Süden soll erhöht werden. Die Umsetzung der Maßnahme haben die Ingenieure von Amprion mit möglichst geringen Eingriffen als so genannte "Zubeseilung" geplant, also durch das Auflegen neuer Seile auf vorhandenen Masten in der bestehenden Trasse.

Die Umbaumaßnahme der Höchstspannungsleitung "Kühmoos-Daxlanden" betrifft einen Teilabschnitt der Gesamtmaßnahme P310 "Bürstadt - Kühmoos", die von der Bundesnetzagentur im Netzentwicklungsplan im Dezember 2017 bestätigt wurde. Es geht um eine Erhöhung der Übertragungskapazität auf der Nord-Süd-Achse und darum, die Pumpspeicher in den Alpen und im Hochschwarzwald zukünftig flexibler nutzen zu können. Mit der geplanten Maßnahme wird das Übertragungsnetz zwischen Süd-Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg insgesamt verstärkt und dadurch die Versorgungssicherheit in der Region erhöht. Zwischen den Anlagen Daxlanden bei Karlsruhe und Kühmoos in der Gemeinde Rickenbach handelt es sich um eine Gemeinschaftsleitung mit der Transnet BW, die Amprion nun ausbauen will.

Konkret geht es bei dem 204 Kilometer langen Abschnitt Kühmoos-Daxlanden um eine "Zubeseilung" eines weiteren Stromkreises der Amprion. Dort hängen bereits drei 380-kV-Stromkreise auf den Masten. Im Zuge der Umbaumaßnahme soll auf den bislang noch leeren Mast-Traversen ein weiterer 380-kV-Stromkreis aufgelegt werden. Amprion-Projektleiterin Claire Tranter: "Bei der Zubeseilung handelt es sich um eine technisch und baulich relativ einfache Verstärkungsmaßnahme, da wir die vorhandenen Masten nutzen und so den Eingriff für Mensch und Natur so gering wie möglich halten. Mit Abschluss der Maßnahme erreichen die Masten dann ihren Endausbau." In einzelnen Bereichen prüfen die Experten von Amprion, ob einige wenige Masten leicht erhöht oder neu gebaut werden müssen. "Das hängt mit der Einhaltung der aktuellen DIN-Normen zusammen, wie zum Beispiel den Bodenabständen oder der TA-Lärm", so Tranter weiter.

Zuständig für die Genehmigung des Abschnitts in Baden-Württemberg sind die Regierungspräsidien in Karlsruhe und Freiburg. Die Leitungsverstärkung befindet sich noch am Anfang der Projektphase. Die Planfeststellungsverfahren sollen Ende 2019 beantragt werden. Der Baubeginn soll möglichst im Jahr 2021 sein, um die geplante Inbetriebnahme der neuen Leitung für 2023 realisieren zu können. Im nächsten Jahr steht vor allem die frühzeitige Bürgerbeteiligung entlang der vorhandenen Trasse an.

Projektkommunikation nimmt die Menschen von Beginn an mit

Durch eine offene und transparente Projektkommunikation will Amprion von Beginn an alle am Verfahren Beteiligten - Kommunen, Eigentümer, Anwohner, Institutionen und die Menschen in der Region - mitnehmen und über die einzelnen Phasen dieses Leitungsbauprojektes auf dem Laufenden halten. Noch bevor die Antragsunterlagen eingereicht werden, wird Amprion den Dialog vor Ort suchen und die Menschen in der Projektregion frühzeitig beteiligen. Außerdem ist als erster direkter Draht für alle Fragen und Anregungen eine kostenlose Bürger-Hotline unter der Rufnummer 0800 - 5895 2474 geschaltet worden, die ab sofort werktags erreichbar ist.

Niklas Tenberge
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Niklas Tenberge
Projektsprecher