Spatenstich: Erweiterung der Umspannanlage am BASF Standort Ludwigshafen

Amprion und BASF haben am 1. September 2025 den symbolischen Spatenstich für die neue 380/220-Kilovolt-Umspannanlage auf dem Werksgelände der BASF gefeiert. Tilmann Hezel, Senior Vice President Infrastructure bei BASF, übergab das Baustellengelände offiziell an Amprion.
Auf etwa neun Hektar baut der Übertragungsnetzbetreiber Amprion eine neue Schalt- und Umspannanlage. Die neue Anlage entsteht direkt neben der bestehenden Anlage. Diese wird im Zuge des Neubaus zurück gebaut, sodass insgesamt keine wesentlich größere Fläche in Anspruch genommen wird. Vorgesehen sind zwei gasisolierte Schaltanlagen (GIS-Anlagen), wobei die eine Anlage zunächst in 220-kV betrieben und später auf 380-kV umgestellt wird. Beide GIS-Anlagen verfügen über 20 Schaltfelder. Darüber hinaus werden vier 380/110-kV-Trafostände gebaut, der Endausbau ist mit 16 Trafoständen geplant und bereits genehmigt.
Mit dem Spatenstich wurde das Baustellengelände heute offiziell an Amprion übergeben. „Nach Abschluss aller vorbereitenden Baumaßnahmen, freuen wir uns, das Baugelände offiziell an Amprion übergeben zu können und damit den Startschuss für die Bauarbeiten zu geben“, sagt Tilmann Hezel, Senior Vice President Infrastructure bei BASF in Ludwigshafen. „Der Ausbau der Strominfrastruktur am Standort und darüber hinaus ist dringende Grundlage dafür, BASF zukünftig mit ausreichenden Mengen an erneuerbarer Energie zu versorgen. Die Anlage wird eine der größten in Europa sein und mit ihrer erhöhten Kapazität die Weichen stellen für eine Reduktion unserer CO2-Emissionen.“
Erweiterung unterstützt Energietransformation der BASF
Der Ausbau der Umspannanlage trägt dem künftigen Strombedarf der BASF Rechnung. Dieser wird im Zuge der Energietransformation und der damit verbundenen Elektrifizierung von Prozessen in der chemischen Produktion und Energieerzeugung in Zukunft stark ansteigen.
BASF plant bis 2050 Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen – unter anderem durch die Elektrifizierung am Standort Ludwigshafen, wo ein großer Teil der Treibhausgase heute bei der Produktion von Basischemikalien und Energie entsteht. Die Erweiterung der Umspannanlage ermöglicht es BASF, die importierte Strommenge aus dem öffentlichen Netz zukünftig zu erhöhen. Die darüber bezogenen erneuerbaren Energien werden steigende Strombedarfe in der chemischen Produktion und der Dampferzeugung am BASF-Stammwerk decken und fossile Energieträger ersetzen. Dazu gehören Projekte, wie der Wasserelektrolyseur, der Strom aus erneuerbaren Quellen zur Herstellung von grünem Wasserstoff verwendet oder die im Bau befindliche Wärmepumpe an einem der Steamcracker, mit deren Hilfe CO2-freier Dampf erzeugt werden soll.
Nächsten Schritte
Daniel Keutgen, Projektleiter von Amprion erklärt: „Der Bau der Umspannanlage BASF ist eines der größten Anlagenbauprojekte im Amprion-Netz und erfordert aufgrund der engen Platzverhältnisse eine enge Abstimmung mit allen Beteiligten von Amprion und BASF.“
Im Zuge der Baumaßnahmen wurde zunächst das Gelände aus Gründen des Hochwasserschutzes um circa drei Meter angehoben, in einem nächsten Schritt werden die Bestandsstromkreise der Bestandsanlage an neu zu errichtenden Portalen abgefangen und über Kabel an die Bestandsanlage angebunden, da diese über die Bauzeit in Betrieb bleiben muss und ein Neubau unter den bisherigen Leitungseinführungen nicht möglich ist. Die auf dem Gelände stehenden Bestandsmaste werden dann demontiert. Da die Baumaßnahmen schrittweise erfolgten, wird die Anlage auch sukzessive in Betrieb genommen: Die erste Teilinbetriebnahme ist ab 2029 geplant. Die Gesamtfertigstellung soll bis 2037 erfolgen.
Die Erweiterung der Umspannanlage BASF ist Bestandteil des Vorhaben Bürstadt – BASF (Ludwigshafen am Rhein) und ist mit der Nummer 67 im Bundesbedarfsplangesetz (BBPIG) verankert.