Rhein-Main-Link: Amprion untersucht Boden auf Kampfmittel mit der Hilfe von Drohnen

In etwa drei Jahren möchte Amprion mit dem Bau des Rhein-Main-Links beginnen. Die 600 Kilometer lange Gleichstromverbindung wird dabei in die Erde gelegt. Die Erdkabeltrasse wird mutmaßlich auch Flächen queren, in denen Kampfmittel aus den beiden Weltkriegen vermutet werden. Ob sich der Verdacht bestätigt und diese geborgen werden müssen, überprüft Amprion in den kommenden Wochen mit der Hilfe von Drohnen.

Die Drohnen überfliegen die Kampfmittelverdachtsflächen in einer Höhe von 50 bis 150 Zentimetern über dem Boden. Sie sind mit geomagnetischen Messsensoren ausgestattet, die mögliche Kampfmittel im Untergrund aufnehmen. Es werden keine Luftbilder oder Videomaterial erstellt. Die Befliegung mittels Drohnen ist eine Möglichkeit, um effizient Flächen aus dem Verdacht zu entlassen. Im Auftrag der Amprion GmbH führt die ASDRO GmbH aus Essen diese Untersuchungen durch.

Befliegungen in der Region starten ab dem 21.07.

Die Untersuchungen der Verdachtsflächen entlang der 600 Kilometer langen Verbindung sind in mehrere Teilabschnitte unterteilt. Ab dem 21.07. werden Vorerkundungsflüge durchgeführt und ab dem 28.07. starten die Messflüge. Die Untersuchungen betreffen die Landkreise Diepholz, Nienburg/Weser sowie Minden-Lübbecke und u.a. Twistringen, Sulingen, den Flecken Steyerberg, Stolzenau, Leese, Petershagen, sowie Rehburg-Loccum.

Die Befliegungen dauern planmäßig bis 24.08. an.

Weitere mögliche Sondierungsverfahren

Besteht nicht die Möglichkeit Drohnen einzusetzen, werden Verdachtsflächen über konventionelle Oberflächensondierungen geprüft. Fachkolleg*innen untersuchen dabei mit kleineren Fahrzeugen (z.B. einem Quad) oder zu Fuß die Flächen. Flächeneigentümer*innen und -bewirtschafter*innen würden hierzu vorab kontaktiert. Es werden ebenfalls geomagnetische Messungen durchgeführt, die ein Bild des Untergrundes ergeben. Es können aber auch aufwendigere Tiefensondierungen notwendig werden. Hier kämen spezielle Bagger oder Bohrgeräte zum Einsatz, die nach verdächtigen Objekten tief im Untergrund suchen können. Entstehende Bohrlöcher werden so schnell wie möglich wieder geschlossen und entstandene Flurschäden an den Grundstückseigentümer*innen entschädigt.

Ermittelte Kampfmittelvorkommen werden geräumt

Sollte sich der Verdacht nach den Kampfmittelsondierungen im Bereich der späteren Trasse bestätigen, ist eine Räumung erforderlich. Die kampfmittelverdächtigen Gegenstände werden dabei freigelegt, identifiziert, bedarfsweise entschärft und geborgen. Hierfür ist zuvor eine Abstimmung mit dem Flächeneigentümer und der zuständigen Behörde erforderlich.

Mariella Raulf
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Mariella Raulf
Projektsprecherin Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen