BalWin1 und BalWin2: Amprion startet Markterkundung für Abwärmenutzung

Amprion hat ein Markterkundungsverfahren für die Abwärme-nutzung an den Konvertern der Offshore-Netzanbindungen BalWin1 und BalWin2 gestartet. Bis zum 30. September 2025 können sich Interessenten melden. Eine Ausschreibung für die Abwärmenutzung ist für Ende 2025 geplant.

Mitte April hat Amprion verkündet, die Abwärme von Konvertern künftig nutzbar machen zu wollen. Die Konverter der Offshore-Netzanbindungen BalWin1 und BalWin2 sollen bei der Abwärmenutzung als Pilotprojekte den Auftakt machen. Amprion schließt mit den beiden Gleichstromleitungen Offshore-Windparks in der Nordsee an das Stromnetz an. Der Konverter für BalWin1 soll in der Gemeinde Bohmte (Landkreis Osnabrück) errichtet werden, der Konverter für BalWin2 auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks in Ibbenbüren (Kreis Steinfurt). Sie sollen 2030 und 2031 in Betrieb gehen. Ab diesem Zeitpunkt wird auch die Abwärme zur Verfügung stehen.

Mitte Juli startet ein Markterkundungsverfahren, mit dem Amprion den Bedarf und mögliche Anforderungen an eine Abwärmenutzung identifizieren möchte. In den kommenden zwei Monaten, bis zum 30. September 2025, können interessierte Unternehmen daran teilnehmen. Die Ausschreibung der Abwärme ist nach aktuellem Planungsstand für Ende 2025 vorgesehen. Nach Berechnungen von Amprion kann im Rahmen der Pilotprojekte eine mittlere Energieausbeute von rund 30 bis 40 GWh/a pro Konverter entstehen. Dies entspricht dem durchschnittlichen Wärmebedarf von rund 4800 bis 6500 Menschen.

Laut Netzentwicklungsplan wird Amprion bis 2045 noch 19 Konverter realisieren, die grundsätzlich künftig für die Abwärmenutzung in Frage kommen. Die Wärmeauskopplung am jeweiligen Standort ist jedoch projektspezifisch und hängt von vielen Faktoren ab – nicht zuletzt von der tatsächlichen Offshore-Windsituation und den sich daraus ergebenden Strommengen, die am Konverter anfallen.

Interessierte Unternehmen können sich unter folgender E-Mailadresse melden: ten.noirpma@gnuztunemreawba

Weitere Informationen zur Markterkundung finden Sie hier .

Die Offshore-Netzanbindungssysteme BalWin1 und BalWin2

Die Offshore-Netzanbindungssysteme BalWin1 und BalWin2 verbinden Windparks in der Nordsee mit dem Übertragungsnetz an Land. Sie werden sowohl auf der Land- als auch auf der Seeseite größtenteils parallel zueinander installiert. Beide Projekte können jeweils eine Leistung von 2.000 Megawatt übertragen. Das entspricht zusammen dem Bedarf von etwa 4 Millionen Menschen. Sie sollen 2030 und 2031 in Betrieb genommen werden. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 155 bzw. 165 Kilometer auf See. Sie unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Auf dem landseitigen Teil von BalWin1 und BalWin2 werden etwa 205 bzw. 215 Kilometer Erdkabel verlegt. Um zu ihren jeweiligen Netzverknüpfungspunkten in Wehrendorf (BalWin1) und Westerkappeln (BalWin2) zu gelangen, werden sich die Vorhaben auf dem letzten Teil der Strecke trennen.

Stefan Sennekamp
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Stefan Sennekamp
Projektsprecher Niedersachsen