Hamm: Amprion plant Konverter nördlich des Kraftwerks Westfalen
Für das Netzausbauprojekt Korridor B wird in Hamm ein Konverter entstehen. Nördlich des Kraftwerksgeländes in Schmehausen hat Amprion hierfür eine Fläche von RWE übernommen. Das Genehmigungsverfahren für den Konverter beginnt Anfang nächsten Jahres.
Im Bereich zwischen der Siegenbeckstraße und dem Gelände des Kraftwerks Westfalen hat Amprion eine zwölf Hektar große Fläche vom bisherigen Eigentümer RWE übernommen. Dort bringt Amprion mit einem der südlichen Konverter des Netzausbauprojektes Korridor B die Energiewende in der Region um einen wesentlichen Schritt voran.
Der geplante Konverter bildet den südlichen Abschluss des Erdkabelprojekts Korridor B (Vorhaben 49 Bundesbedarfsplangesetz). Die Gleichstromleitung transportiert Windstrom aus der Region Wilhelmshaven nach Westfalen. Der Konverter in Hamm wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um und macht ihn über die Umspannanlage Lippborg für die Region nutzbar.
„Wir freuen uns sehr, dass unser Projekt Korridor B in der Region Hamm und Lippetal von Anfang an Unterstützung aus Bevölkerung, Politik und Wirtschaft erfahren hat“, sagt Arndt Feldmann, Gesamtprojektleiter Korridor B. „Den Standort hier am Gelände des Kraftwerks Westfalen realisieren wir, weil sich alle Beteiligten in den konstruktiven Austausch begeben haben. Mit dem Konverter schlagen wir ein neues Kapitel in der Geschichte des Energiestandorts Hamm auf.“ Bei der Planung von Erdkabeltrasse und Konverter stimmt sich Amprion als Vorhabenträger eng mit den betroffenen Gemeinden und den benachbarten Betrieben ab.
„Mit dem Bau des Konverters wird die große grüne Steckdose Realität am Ende der Grünstromleitung von der deutschen Nordseeküste“, erklärt Marc Herter, Oberbürgermeister der Stadt Hamm. „Die Investition von Amprion unterstreicht erneut die Schlüsselrolle des Energie-Standortes Hamm-Uentrop und seine Unverzichtbarkeit für das Gelingen der Energiewende. Im Zusammenspiel mit dem geplanten Elektrolyseur der Wasserstoffzentrum Hamm GmbH und den Großbatteriespeichern von RWE trägt der Amprion-Konverter maßgeblich zu einem hochinnovativen Standort für regenerative Energien bei, von dem die Region Westfalen profitieren wird.“
Voraussichtlich Anfang 2026 wird Amprion bei der Stadt Hamm das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren für den Bau des Konverters anstoßen. Einen immissionsschutzrechtlichen Vorbescheid für die geplante Anlage hat die Stadt Hamm bereits 2024 erteilt.
Als zentraler Baustein der Energiewende wird Korridor B ab Anfang der 2030er-Jahre Strom von der Nordseeküste nach Nordrhein-Westfalen transportieren. Im Bereich der Start- und Endpunkte der beiden Erdkabelverbindungen (Heide/West – Polsum, Wilhelmshaven – Hamm) ist hierfür jeweils der Bau einer Konverterstation notwendig. Die Konverter an den nördlichen Startpunkten wandeln Wechselstrom in Gleichstrom um. Dies ermöglicht einen verlustarmen Energietransport, eine gute Steuerbarkeit der Lastflüsse und eine Entlastung des bestehenden Wechselstromnetzes. An den südlichen Endpunkten wandeln Konverter den Gleichstrom in Wechselstrom um, sodass er über das vorhandene Wechselstromnetz zu den Verbrauchern fließen kann. Beide Verbindungen von Korridor B können jeweils eine Leistung von zwei Gigawatt (GW) übertragen. Die Transportkapazität von vier GW entspricht dem Bedarf von etwa vier Millionen Menschen.