Neue Anbindungsleitungen für Nordsee-Windparks: Amprion plant die Offshore-Netzanbindungssysteme LanWin1 und LanWin3

Die Amprion Offshore GmbH steigt in die Planungen der beiden Offshore-Netzanbindungssysteme LanWin1 und LanWin3 ein. Sie sollen Windstrom aus der Nordsee mit dem Wechselstromnetz an Land verbinden. Die Inbetriebnahme ist für 2031 und 2033 geplant.

Damit Deutschland seine Klimaziele erreicht, braucht es nicht nur neue Offshore-Windparks, sondern auch neue Leitungen, die sie mit dem Übertragungsnetz verbinden. Das ist Aufgabe der geplanten Offshore-Netzanbindungssysteme LanWin1 und LanWin3. Als Übertragungs-netzbetreiber hat Amprion den gesetzlichen Auftrag, diese im Netzentwicklungsplan festgelegten Ausbauprojekte umzusetzen. Von der Nordsee kommend verlaufen die See- bzw. Erdkabel bis zu ihren Netzverknüpfungspunkten im niedersächsischen Wehrendorf (LanWin1) und Westerkappeln in Nordrhein-Westfalen (LanWin3).

„LanWin1 und LanWin3 werden eine Übertragungsleistung von je 2.000 Megawatt erreichen. Sie gehören damit zu der neuen leistungsfähigen Generation von Offshore-Anbindungen. Beim Umbau des Energiesystems werden sie erneuerbaren Strom in die Verbraucherzentren im Westen und im Süden der Republik transportieren. Daher sind sie ein wichtiger Baustein für die Dekarbonisierung der Industrie in Deutschland“, sagte Dr. Carsten Lehmköster, Geschäftsführer der Amprion Offshore GmbH.

Amprion wird das Projekt den Trägern öffentlicher Belange und der Öffentlichkeit ausführlich vorstellen. „Uns ist es wichtig, von Anfang an mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu sein. Diese Gespräche helfen uns bei unseren weiteren Planungen“, betont Stefan Sennekamp, Projektsprecher für den Offshore-Bereich bei Amprion. Das Unternehmen wird voraussichtlich im ersten Halbjahr des Jahres 2022 Informationsveranstaltungen anbieten, um über den aktuellen Planungsstand der Projekte zu informieren.

Den Auftakt zum Raumordnungsverfahren für die beiden Offshore-Anschlüsse bildet die Antragskonferenz mit den zuständigen Landesbehörden im Dezember. Vorbereitend hat Amprion für den landseitigen Teil der Projekte in Abstimmung mit den Behörden ein erstes Trassenkorridornetz entwickelt.

„Um die Beeinträchtigung vor Ort so gering wie möglich zu halten, werden die beiden Projekte größtenteils parallel zueinander installiert“, so Christoph Evers, Projektleiter Genehmigung und Trassierung für LanWin1 und LanWin3. „Darüber hinaus werden wir die Bündelung mit anderen Vorhaben in der Region prüfen.“

Die Offshore-Netzanbindungssysteme werden in Gleichstromtechnik ausgeführt. Das Stromnetz, an das die Offshore-Systeme angeschlossen werden, ist hingegen in Wechselstromtechnik ausgeführt. Deshalb wird in der Nähe des jeweiligen Netzverknüpfungspunktes je eine Konverterstation benötigt, die den Gleich- in Wechselstrom umwandelt. Aktuell werden mögliche Flächen für die Konverterstandorte rund um die Netzverknüpfungspunkte in Westerkappeln und Wehrendorf ermittelt. Mit den angrenzenden Gemeinden ist Amprion bereits in Kontakt getreten.

Weitere Informationen zu den Offshore-Netzanbindungssystemen LanWin1 und LanWin3 stehen auf der Website  offshore.amprion.net zur Verfügung.

Die Offshore-Netzanbindungssysteme LanWin1 und LanWin3

Die beiden geplanten Offshore-Netzanbindungssysteme LanWin1 und LanWin3 verbinden Windparks in der Nordsee mit dem Übertragungsnetz an Land. Sie werden sowohl auf der Land- als auch auf der Seeseite größtenteils parallel zueinander installiert. Beide Projekte können jeweils eine Leistung von 2.000 Megawatt übertragen und sollen 2031 und 2033 in Betrieb gehen. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 160 bzw. 170 Kilometer auf See. Sie unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Auf dem landseitigen Teil von LanWin1 und LanWin3 werden etwa 220 bzw. 230 Kilometer Erdkabel verlegt. Um zu ihren jeweiligen Netzverknüpfungspunkten in Wehrendorf (LanWin1) und Westerkappeln (LanWin3) zu gelangen, werden sich die Vorhaben auf dem letzten Teil der Strecke trennen.

Stefan Sennekamp
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Stefan Sennekamp
Projektsprecher Niedersachsen