Stromleitung Reutlingen – Herbertingen: Ministerin würdigt erfolgreiche Inbetriebnahme

Gerhard Reichelt (Sprecher Bürgerinitiative Hochspannungsleitung Riedlingen), Mike Münzing (Bürgermeister Stadt Münsingen), Dr. Ulrich Maurer (Abteilungsleiter Energiewirtschaft Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg), Dr. Hendrik Neumann (technischer Geschäftsführer Amprion GmbH), Dr. Christoph Gehlen (Leiter Leitungsbau Amprion GmbH), Klaus Ludwig (Projektleiter Leitungsbau Amprion GmbH). Quelle: Amprion GmbH

Mit dem Ersatzneubau und der pünktlichen Inbetriebnahme der Stromleitung zwischen Reutlingen und Herbertingen ist ein großes Projekt der Energiewende in Baden-Württemberg umgesetzt. Diesen Erfolg hat der Übertragungsnetzbetreiber Amprion gemeinsam mit dem baden-württembergischen Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft mit einem Festakt in Münsingen gefeiert.

Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker betonte in Stuttgart: „Der Ausbau der Netze ist das Rückgrat der dringend notwendigen Energiewende. Er gewährleistet eine sichere und wirtschaftliche Versorgung mit Energie. Dies gilt insbesondere für uns in Baden-Württemberg, denn unsere Abhängigkeit von Stromimporten wird mit der Abschaltung der Kern- und Kohlekraftwerke bei uns im Land steigen.“ Zugleich würdigte Ministerin Walker die fristgerechte Fertigstellung der mehr als 60 Kilometer langen Stromleitung Reutlingen-Herbertingen als Meilenstein: „Hier haben die Amprion GmbH und alle anderen Beteiligten einen ziemlich guten Job gemacht.“

„Auf der Schwäbischen Alb und in der Donauebene ist ein Stück Energiewende fertig gestellt. Wir sind stolz, dass wir die Leitung trotz der besonderen Umstände der Corona-Pandemie Ende Juni pünktlich in Betrieb nehmen konnten. Unser Dank gilt allen beteiligten Firmen, unserem Projektteam sowie der baden-württembergischen Landesregierung und der Genehmigungsbehörde“, sagte der technische Geschäftsführer von Amprion, Dr. Hendrik Neumann.

Zugleich machte Neumann deutlich, dass der schnellstmögliche Ausbau des Stromnetzes für den Erfolg der Energiewende von zentraler Bedeutung sei: „Wir müssen noch viele Kilometer Stromleitungen bauen, um in Deutschland bis 2045 klimaneutral zu werden. Dafür brauchen wir eine deutliche Beschleunigung des Netzausbaus, unter anderem durch schnellere Genehmigungsverfahren.“

Bei dem Festakt wurde die Ministerin durch ihren Abteilungsleiter für Energiewirtschaft, Dr. Ulrich Maurer, vertreten. Insgesamt nahmen an der feierlichen Inbetriebnahme im Württemberg Palais in Münsingen neben dem Ministerium rund 50 Gäste, darunter das Regierungspräsidium Tübingen, die Bürgermeister von Münsingen, Gomadingen und Riedlingen sowie eine Bürgerinitiative aus Riedlingen, teil. Neben einem Rückblick auf die Planungs- und Genehmigungsphase sowie den Bau der Leitung wurde auch die erfolgreiche Bürgerbeteiligung von Amprion thematisiert. Auch aufgrund des konstruktiven Dialogs mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie mit den Kommunen konnten durch den Ersatzneubau der Leitung Siedlungen in Gomadingen und Riedlingen entlastet werden. Am Ende sorgte die pro-aktive Bürgerbeteiligung dafür, dass nur wenige Einwendungen und keine Klage gegen das Vorhaben eingereicht wurden.

Die erfolgreiche Inbetriebnahme der Leitung symbolisierten Dr. Ulrich Maurer und Dr. Hendrik Neumann, indem sie zwei Teile eines großen Stromsteckers miteinander verbanden.

Netzausbau auf der Schwäbischen Alb

Innerhalb von zweieinhalb Jahren hat Amprion die alte Leitung aus den 1920er-Jahren überwiegend in der vorhandenen Trasse durch eine neue Höchstspannungsleitung ersetzt. Auf 61 Kilometern wurden dabei zwischen Reutlingen und Herbertingen 216 Masten demontiert und 181 neue Masten errichtet – rund 10.500 Tonnen Stahl und über 1.600 Kilometer Leiterseil brauchte es dafür. Im Bereich der Gemeinde Eningen unter Achalm bleiben vier historische Maste als Industrie-Denkmal für die Öffentlichkeit erhalten. Die neue 380-Kilovolt-Verbindung stärkt jetzt die Versorgungssicherheit im südlichen Baden-Württemberg.

Niklas Tenberge
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Niklas Tenberge
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