Europäische Kooperationen

Das Übertragungsnetz von Amprion liegt im Herzen Europas und ist durch grenzüberschreitende Kuppelleitungen mit den Netzen in den Niederlanden, Luxemburg, Frankreich, Österreich und der Schweiz verbunden. Künftig wird auch Belgien über den neuen Interkonnektor ALEGrO mit unserem Netz verknüpft sein. Im Rahmen zahlreicher Kooperationen arbeitet Amprion gemeinsam mit europäischen Übertragungsnetzbetreibern daran, das Stromnetz noch sicherer und leistungsfähiger zu machen. Im Fokus stehen Themen der Systemsicherheit und Netzplanung, des grenzüberschreitenden Strommarktes sowie die Weiterentwicklung von Übertragungstechnologien.

Conseil International des Grands Réseaux Électriques (CIGRÉ)

 CIGRÉ ist eine internationale technisch-wissenschaftliche Organisation, die sich mit Fragen der elektrischen Energieübertragung und -versorgung beschäftigt. Sie wurde 1921 in Paris gegründet. Heute umfasst CIGRÉ über 8.000 technisch-wissenschaftliche Fachleute aus über 90 Ländern sowie etwa 1.100 korporative Mitglieder aus der Industrie, von Energieversorgern und aus der Wissenschaft. Ihnen dient CIGRÉ als Plattform für den Informationstausch und um gemeinsam die wissenschaftliche Arbeit voranzutreiben. Amprion unterstützt mit eigenen Beiträgen intensiv die CIGRÉ-Aktivitäten und ist im Deutschen Komitee CIGRÉ, den deutschen CIGRÉ-Studienkomitees sowie den internationalen CIGRÉ-Arbeitsgruppen tätig.

European Network of Transmission System Operators for Electricity (ENTSO-E)

Im Rahmen von  ENTSO-E entwickelt Amprion zusammen mit 40 Übertragungsnetzbetreibern das europäische Stromnetz weiter. Zentrale Aufgaben sind die Förderung des EU-Binnenmarktes für Strom, der Netzausbau und die Erarbeitung von Regeln für den Netzbetrieb. ENTSO-E wurde 2009 im Rahmen des Dritten Energiepaketes der EU für den Energiebinnenmarkt, das den Gas- und Strommarkt in der EU weiter liberalisieren soll, gegründet und mit einem gesetzlichen Auftrag versehen.

EPEX-SPOT

Amprion ist seit November 2015 indirekt an der europäischen Strombörse  EPEX SPOT beteiligt. Dazu hat das Unternehmen fünf Prozent des Grundkapitals der „Holding des Gestionnaires de Réseau de Transport d’Electricité" (HGRT) erworben. Die HGRT hält 49 Prozent an EPEX SPOT, der führenden Börse für Stromspotmärkte in Europa. Die Beteiligung von Amprion trägt dazu bei, die europäischen Strommärkte noch enger miteinander zu verbinden und die hohe Systemsicherheit im deutschen Netz weiter zu gewährleisten.

International Grid Control Cooperation (IGCC)

In der IGCC kooperieren elf Übertragungsnetzbetreiber aus acht Ländern. Der internationale Netzregelverbund wurde 2011 gegründet. Im Rahmen der IGCC erfolgt automatisiert eine regelzonenübergreifende Saldierung der Leistungsungleichgewichte. Dies vermeidet das grenzüberschreitende Gegeneinanderregeln, reduziert den Einsatz von Regelleistung (Sekundärregelleistung) und macht so die gewonnene freie Regelleistung zur Wahrung der Systemsicherheit nutzbar.

Joint Allocation Office (JAO)

Gemeinsam mit 22 europäischen Übertragungsnetzbetreibern ist Amprion am Luxemburger Unternehmen  JAO (Joint Allocation Office) beteiligt. Das Unternehmen fungiert als zentrale Auktionsplattform und Anlaufstelle für die langfristige Bereitstellung von Übertragungskapazitäten für den Stromhandel in der Europäischen Union.

Marktkopplungsinitiativen (CWE, MRC, XBID)

Im Rahmen zahlreicher Marktkopplungsinitiativen in Zentralwesteuropa (CWE) sowie in Gesamteuropa (MRC, XBID) gestaltet Amprion den europäischen Strombinnenmarkt aktiv mit. Den Schwerpunkt bildet dabei insbesondere die effiziente Bereitstellung von Übertragungskapazitäten für den grenzüberschreitenden Stromaustausch.

Renewables Grid Initiative (RGI)

Seit 2016 ist Amprion Mitglied in der  Renewables Grid Initiative, einer Austausch- und Dialogplattform von Übertragungsnetzbetreibern und Umweltverbänden. Gemeinsam arbeiten wir daran, die Stromnetze Europas nachhaltig und gesellschaftlich akzeptiert weiterzuentwickeln sowie die Integration Erneuerbarer Energien zu verbessern. Die 2009 auf Initiative eines Konsortiums aus NGOs und Übertragungsnetzbetreibern gegründete RGI setzt sich für einen umweltbewussten und transparenten Netzum- und –ausbau sowie für die Entwicklung intelligenter Stromnetze und Speichertechnologien ein.

Welche Rolle spielen Stromnetze bei der Energiewende? Von der Übertragung bis zum Handel, von der Elektrifizierung bis zur Flexibilität des Systems – Netze sind entscheidend für die Dekarbonisierung.

Für das Gelingen der Energiewende braucht Europa neben einem Anstieg erneuerbarer Energieerzeugung auch ein Stromnetz, mit dem der Strom zu den Verbrauchszentren transportiert werden kann. Wie Netze umweltverträglich geplant und betrieben werden, erklärt dieses RGI-Video.

Security Service Centre (SSC)

Im SSC in Rommerskirchen bei Köln unterstützt ein gemeinsames Expertenteam von Amprion sowie der TenneT Niederlande und Deutschland das Sicherheitsmanagement der Höchstspannungsnetze in Deutschland und den Niederlanden. Das SSC nahm 2009 den Betrieb auf und ist Europas erstes Sicherheitszentrum dieser Art.

Ten-Year Network Development Plan (TYNDP)

Als Mitglied von ENTSO-E erarbeitet Amprion gemeinsam mit anderen europäischen Übertragungsnetzbetreibern alle zwei Jahre den europäischen Netzentwicklungsplan  TYNPD. Auf Basis von Prognosen darüber, wie sich Stromerzeugung und -verbrauch entwickeln werden, zeigt der TYNDP auf, welche neuen Stromverbindungen europaweit künftig benötigt werden, und stellt darüber hinaus wichtige Entwicklungen in den Bereichen Markt und Technologie dar.

TSO Security Cooperation (TSC)

Amprion ist gemeinsam mit zwölf europäischen Übertragungsnetzbetreibern an der Sicherheitskooperation  TSCNET Services beteiligt. Das Serviceunternehmen mit Sitz in München unterstützt die teilnehmenden Übertragungsnetzbetreiber bei der Koordination und Planung des Netzbetriebes, der Analyse von Netzsituationen und der Berechnung verfügbarer Übertragungskapazitäten.