Planung und Projekte

Pilotprojekte im Wechselspannungsnetz

In Deutschland hat der Gesetzgeber 2016 die Möglichkeiten erweitert, die Erdverkabelung in der Wechselspannung in Pilotprojekten zu testen. Im  Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) sind sechs und im  Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) fünf Vorhaben als Pilotvorhaben ausgewiesen. Auf diesen Strecken können die Übertragungsnetzbetreiber unter bestimmten Voraussetzungen Teilabschnitte erdverkabeln und somit Erkenntnisse über den Bau und Betrieb der Technologie sammeln. Unsere Wechselspannungsvorhaben mit Teilverkabelungsoption planen wir im Kern genauso wie eine Freileitung: flächensparend, nach den Grundsätzen der Raumordnung möglichst gebündelt mit vorhandener Infrastruktur wie etwa Autobahnen sowie vorrangig in vorhandenen Trassen. Denn je mehr bestehende Trassen wir nutzen können, desto weniger Naturräume werden zusätzlich beansprucht.

Erdkabel bei Gleichspannungsleitungen

In Deutschland hat der Gesetzgeber seit 2013 Rahmenbedingungen für den Einsatz von Gleichspannungserdkabeln im Übertragungsnetz geschaffen. Das erste Gleichstromvorhaben hat Amprion 2020 in Betrieb genommen: das Projekt ALEGrO, das als Teil des Übertragungsnetzes Strom zwischen Deutschland und Belgien transportieret. Weitere Gleichstrom-Vorhaben bei Amprion sind  A-Nord,  Korridor B und Rhein-Main-Link.  Offshore-Netzanbindungssysteme starten als Seekabel im Meer und werden an Land ebenso als Erdkabel weitergeführt.

Schritt für Schritt im Dialog

Bei der Planung unserer Projekte informieren wir Bürger und Träger öffentlicher Belange frühzeitig. Das gilt selbstverständlich auch für die Erdkabelvorhaben. So machen wir unsere Planung für die Öffentlichkeit nachvollziehbar. Und so können wir Hinweise und Anregungen in unsere Planungen einbeziehen. Auf dieser Basis wollen wir Lösungen entwickeln, die Mensch und Umwelt sowie dem Gebot der Wirtschaftlichkeit bestmöglich gerecht werden und zugleich sicherstellen, dass die neue Stromverbindung langfristig sicher und zuverlässig funktioniert.

Im Verlauf der Planungen nehmen wir auf Basis unserer Erfahrungen und der Gespräche mit den Akteuren vor Ort eine Vielzahl von Abwägungen vor – vom Bauverfahren über den Trassenverlauf bis zum Standort der Kabelübergabestation. Die Entscheidung über die konkrete Gestaltung der Erdkabelverbindung trifft schließlich die zuständige Behörde im Planfeststellungsverfahren.