Regelzonen und Verbundnetz

Unsere sogenannte Regelzone umfasst ein Netzgebiet von Niedersachsen bis zu den Alpen. Allerdings bildet unser Netz keine Insel, sondern ist mit anderen Übertragungsnetzen in Deutschland und unseren Nachbarn in den Niederlanden, Luxemburg, Frankreich, der Schweiz und Österreich verbunden. Es ist damit Teil des deutschen und europäischen Verbundnetzes.

Dieses Verbundnetz hat sowohl für die Menschen und Unternehmen in unserer Regelzone als auch für unsere europäischen Nachbarn viele Vorteile: Je mehr Stromverbindungen und Umspannanlagen Teil des Verbundnetzes sind, desto mehr Möglichkeiten haben wir, Ausfälle und Einschränkungen zu kompensieren. Fällt beispielsweise eine Leitung aus, kann der Strom über andere, verbundene Leitungen weiterhin zu den Verbrauchern fließen. Fällt ein Kraftwerk aus, kann ein anderes (ggf. ausländisches) Kraftwerk einspringen. So erhöhen sich Stabilität und Zuverlässigkeit des Netzes und damit auch die Versorgungssicherheit – in Deutschland und Europa.

Regelzonen in Deutschland

Das deutsche Übertragungsnetz ist in vier Regelzonen unterteilt. Für den sicheren Stromtransport und die Systemstabilität ist der jeweilige Übertragungsnetzbetreiber verantwortlich – TenneT, 50Hertz, TransnetBW oder Amprion. Sogenannte Kuppelleitungen ermöglichen den Stromaustausch zwischen den vier Regelzonen, wodurch ein gesamtdeutsches Verbundnetz entsteht.

Vier Regelzonen bilden den deutschen Netzregelverbund.

Koordination der Verbundnetze

Im deutschen Verbundnetz übernimmt unsere Systemführung in Brauweiler eine regelzonenübergreifende Rolle: Von dort aus koordinieren wir die Stromflüsse zwischen den vier deutschen Regelzonen. Dafür stimmen wir alle geplanten Energieübertragungen zwischen den deutschen Übertragungsnetzbetreibern für den Folgetag ab. Zu jedem Lieferanten muss auch der entsprechende Empfänger vorhanden sein, damit Erzeugung und Verbrauch stets im Gleichgewicht sind. Abschließend überprüfen wir, ob die geplanten Energietransporte korrekt ausgeführt worden sind – die sogenannte Systembilanzierung. Ähnliche Aufgaben übernehmen wir auch für den Verbundbetrieb der Übertragungsnetze von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Polen, Rumänien, der Slowakei, Tschechien und Ungarn.