Bauverfahren und Rekultivierung

Es folgt eine Bildbeschreibung:
Die Luftaufnahme im Querformat zeigt einen Bagger, der auf einer Erhebung zwischen zwei Erdgräben steht.
Ende der Bildbeschreibung.

Erdkabelverbindungen möglichst wirtschaftlich und bodenschonend zu bauen, ist eine Herausforderung, der sich Amprion gemeinsam mit Forschungseinrichtungen, Experten und Fachverbänden stellt. Erdkabel können wir in verschiedenen Techniken verlegen. Ob offen oder geschlossen gebaut wird, ist unter anderem abhängig von den jeweiligen Boden- und Grundwasserverhältnissen sowie den landschaftlichen Gegebenheiten – wenn etwa Flüsse oder Autobahnen gekreuzt werden müssen. Darüber hinaus berücksichtigen wir bei der Wahl des Bauverfahrens auch immer umweltrechtliche Aspekte.

Offene Bauweise

Insbesondere wenn Erdkabel in offener Bauweise unter landwirtschaftlich genutzten Flächen verlegt werden, ist ein sensibler und sorgfältiger Umgang mit dem Boden sowie seinem Wasserhaushalt erforderlich. Wertvolle Erfahrungen haben wir dafür bei unserem ersten Erdkabel im Wechselstromnetz in Raesfeld sowie bei unserem Gleichstromvorhaben ALEGrO gesammelt: Hier haben wir die Erdkabel erfolgreich in offener Bauweise bodenschonend verlegt. Dabei haben wir auf eine enge Kooperation mit den örtlichen Landwirten und eine umfangreiche wissenschaftliche Begleitung gesetzt.

Es folgt eine Bildbeschreibung:
Die Informationsgrafik zeigt den Querschnitt einer Erdkabelbaustelle. Ein stilisierter Bagger hebt Boden aus einem Kabelgraben. Darin sind die Kabel im Rohr, die Schutzleittechnik, das Trassenwarnband sowie der mechanische Schutz schematisch eingezeichnet. Rechts und links sind der Aushub des Unterbodens sowie der Oberbodenabtrag zu sehen. Der ca. 24 m breite Schutzstreifen sowie die ca. 35 m breite Baubedarfsfläche sind durch Linien unterhalb der Grafik dargestellt.
Ende der Bildbeschreibung.

Gleichspannung: Kabelverlegung in freier/Landwirtschaftlicher Fläche
Gleichspannungskabel-Anlage zur Übertragung von 2.000 MW

Schicht für Schicht

Erdkabelprojekte erfordern besonders detaillierte Informationen zur Bodenbeschaffenheit. Während Amprion für eine Freileitung an den Maststandorten, d. h. in der Regel in 400-Meter-Abständen, den Boden erkundet, sind für Kabeltrassen bereits während der Planung alle 50 bis 250 Meter Probebohrungen nötig. Anschließend analysieren Bodenkundler die Proben und halten fest, wie die verschiedenen Bodenschichten zu behandeln sind. Je mehr Schichten vorhanden sind, desto aufwendiger gestalten sich der Aushub und die Rückverfüllung des Bodens. Schließlich müssen die einzelnen Schichten sorgfältig getrennt werden. Das bodenkundliche Gutachten fließt in die weitere Planung der Kabelanlage ein und hält für jeden Streckenabschnitt notwendige Schutzmaßnahmen für den Boden fest. Über die gesamte Zeit überwachen unabhängige Bodensachverständige die Baumaßnahmen vor Ort.

Einbettung der Kabel

Beim Bau in offener Bauweise tragen Bagger zunächst Erdschicht um Erdschicht ab und lagern diese getrennt voneinander seitlich des Kabelgrabens. In einer Tiefe von etwa zwei Metern legen wir dann Leerrohre für die Kabel, die später etappenweise eingezogen werden.

Weil die Kabel Wärme abgeben, müssen sie je nach zu übertragender Leistung in Abständen von gut einem halben Meter zueinander verlegt werden.

Es folgt eine Bildbeschreibung:
Die Informationsgrafik zeigt den Querschnitt einer Erdkabelbaustelle. Ein stilisierter Bagger hebt Boden aus einem Kabelgraben. Darin sind die Rohre für Erdkabel, die Abdeckplatte sowie das Trassenwarnband schematisch eingezeichnet. Rechts und links sind Aushub und Mutterboden als kleine Hügel zu sehen. Die ca. 45 m breite Baubedarfsfläche ist durch eine Linie unterhalb der Grafik dargestellt.
Ende der Bildbeschreibung.

Wechselspannung: Kabelverlegung in freier/landwirtschaftlicher Fläche
Wechselspannungskabel-Anlage zur Übertragung von bis zu 4.000 MW

Rückverfüllung und Rekultivierung

Die Rückverfüllung des Kabelgrabens erfolgt in umgekehrter Reihenfolge des Aushubs – von der untersten bis zur obersten Schicht. Um Bodensetzungen zu minimieren und die Bildung von Hohlräumen zu verhindern, füllen wir das Erdreich möglichst feinkörnig wieder ein. Dazu muss es trocken sein – eine feuchte Witterung kann die Bauarbeiten entsprechend verzögern. Anschließend liegen die verschiedenen Schichten wieder nahezu so wie vor dem Eingriff: Die Struktur des Bodens bleibt erhalten, eine schnelle Regeneration ist gegeben. Ein Bodenkundler begleitet und überwacht den Bau und die Rekultivierung.

Geschlossene Bauweise

Nicht überall ist die offene Bauweise das Mittel der Wahl. Wenn wir mit dem Erdkabel Gewässer oder Straßen unterqueren, bietet die – deutlich kosten- und zeitintensivere – geschlossene Bauweise Vorteile. Nur am Start-und Zielpunkt einer solchen Strecke benötigen wir Flächen für die Baustelleneinrichtung. Zur Verfügung stehen verschiedene Verfahren wie der Pilotrohrvortrieb, die Spülbohrung oder der Mikrotunnelbau. Welche Methode wir wählen, richtet sich nach der Geologie vor Ort sowie der Länge der Strecke.

Es folgt eine Bildbeschreibung:
Die Informationsgrafik vor weißem Hintergrund visualisiert den Bau eines Mikrotunnels. Auf einer mit stilisierten Bäumen versehenen Fläche ist eine stilisierte Separieranlage mit Absetzbecken, Speise- und Förderleitung einzeichnet. Rechs und links davon sind zwei Schächte zu erkennen.
Darunter steht: „Startgrube“ bzw. „Zielgrube“
Zwischen Start und Zielgrube wird der Tunnelbau mit einer stilisierten Vortriebsmaschine, einer Presseinrichtung und einer Förderpumpe dargestellt.
Ende der Bildbeschreibung.

Bau eines Mikrotunnels
Für die geschlossene Bauweise stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung.