Technologien und Einsatzfelder

Es folgt eine Bildbeschreibung:
Das Foto im Querformat zeigt eine Erdkabelbaustelle. Links im Bild stehen Arbeiter im Graben, durch den sechs rote Schutzrohre verlaufen. Rechts neben dem kabelgraben steht ein Bagger.
Ende der Bildbeschreibung.

Unter dem Oberbegriff „Kabel" verbergen sich verschiedene Technologien für verschiedene Aufgaben. Ihr Einsatz hängt von der Spannungsebene, Übertragungsleistung und -entfernung ab sowie von der Frage, ob Strom an Land oder auf See transportiert werden soll. Je höher die zu übertragende Leistung und je größer die anliegende Spannung ist, desto technisch komplexer werden die Erdkabel und deren Verlegung.

Das Bild zeigt eine weitläufige Baustelle unter einem bedeckten, hellgrauen Himmel. Im Vordergrund sind drei Bauarbeiter zu sehen, die sich über eine Reihe von orangefarbenen Rohren beugen, die in einem Graben verlegt sind. Die Arbeiter tragen orangefarbene Warnkleidung und Schutzhelme in Orange und Weiß. Einer der Arbeiter hat zusätzlich eine schwarze Weste über seiner Warnkleidung. Sie scheinen gerade Verbindungen an den Rohren zu prüfen oder zu bearbeiten.

Kabel in der Höchstspannung

Das Übertragungsnetz von Amprion transportiert sehr große Leistungen über große Entfernungen. Es dient der Versorgung ganzer Großstädte oder Ballungszentren. Freileitungen kommen dabei im Wechselspannungsnetz seit fast 100 Jahren zum Einsatz. Kabelanlagen sind im Wechselstrombereich auf dieser Spannungsebene noch nicht vollständig erprobt. In gesetzlich vorgegebenen Pilotvorhaben sammeln wir erste Erfahrungen für Teilerdverkabelungen im Wechselstrombereich.

Gleichstromverbindungen ergänzen und entlasten künftig unser Übertragungsnetz. Sie haben vor allem Vorteile beim Transport großer Energiemengen über sehr große Entfernungen. Auch der Anschluss der Offshore-Windparks an das Stromnetz an Land erfolgt in der Regel mit Gleichstrom. Im Gleichstrombereich entsprechen Erdkabel dem Stand der Technik.

Wechselstromerdkabel

Erdkabel finden im Wechselstrombereich auf der Höchstspannungsebene bislang kaum Anwendung – insbesondere wenn hohe Leistungen übertragen werden sollen. Dies liegt einerseits am hohen Blindleistungsbedarf. Anderseits gilt es, Erfahrungen mit dem Betrieb von Erdkabeln im eng vermaschten Wechselstromnetz zu sammeln. Deshalb untersuchen wir den Betrieb von Wechselstromkabeln im Rahmen von Pilotprojekten.

Info

Pilotprojekte im Wechselstromnetz

Im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) sind sechs und im Bundesbedarfsplangesetz  (BBPlG) fünf Vorhaben als Pilotvorhaben ausgewiesen. Auf diesen Strecken können die Übertragungsnetzbetreiber unter bestimmten Voraussetzungen Teilabschnitte als Erdkabel bauen und somit Erkenntnisse über den Bau und Betrieb der Technologie sammeln. Teilerdverkabelungen setzt Amprion entsprechend bei den Vorhaben Dörpen West – Niederrhein, Wehrendorf – Gütersloh und Niederrhein/Wesel – Osterath um.

Zwei Monteure am Strand, sie bringen die Muffen an die Rohrleitungen an.

Gleichstromerdkabel

Bislang finden Gleichstromkabel vor allem auf See Verwendung. So wird die Technik beispielsweise in der Nordsee verwendet, um große und von der Küste weit entfernte Offshore-Windparks mit dem Übertragungsnetz an Land zu verbinden. Unsere Energiekorridore A-Nord, Korridor B und Rhein-Main-Link bauen wir entsprechend der gesetzlichen Rahmenbedingungen als Gleichstromerdkabel. Auch die Offshore-Netzanbindungssysteme wie zum Beispiel BalWin1 und BalWin2 setzen wir als Gleichstromerdkabel um. Gleichstromverbindungen benötigen sowohl am Anfangs- als auch am Endpunkt Konverterstationen. Sie wandeln Gleich- in Wechselstrom um und umgekehrt.

Info

Energiekorridor

Unsere Energiekorridore bündeln in der Regel mehrere Gleichstromsysteme. Sie bringen große Energiemengen mit der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) verlustarm über große Distanzen. Durch die Bündelung in einem Energiekorridor können Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Zudem minimiert eine Bündelung der Leitungen die Inanspruchnahme von Flächen und Eingriffen in die Umwelt.