Nahaufnahme Generatorgondel Offshore-Windkraftanlage.

Für ein klimaverträgliches Energiesystem

In der Energiewelt von morgen stammt der Strom vor allem aus Windkraft und Solarenergie. Im Offshore-Team von Amprion arbeitet der Bauingenieur Thomas Ammon daran mit, dass der Windstrom aus dem Norden seinen Weg zu Millionen Verbraucher*innen findet.

Das Foto zeigt Herrn Ammon. Herr Ammon trägt ein weißes Hemd ohne Krawatte und einem blauen Sakko. Er hat mittellanges Haar und einen Bart. Er lacht.

Warum baut Amprion sein Netz aus?

Amprion ist einer von vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland. Unsere Leitungen transportieren Strom in großen Mengen über große Entfernungen – und zwar für rund 29 Millionen Menschen in einem Gebiet von Niedersachsen bis zu den Alpen. Unser Ziel ist es, dieses Netz so zu verstärken und auszubauen, dass es fit für die steigenden Strommengen aus erneuerbaren Energien ist. Sie stammen unter anderem aus neuen Windparks in der Nordsee.

Warum sind die erneuerbaren Energien und der Netzausbau so wichtig für Deutschland?

Der wichtigste Grund dafür ist der Klimaschutz: Um die globale Erwärmung zu begrenzen, soll der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid in den nächsten 20 Jahren massiv sinken. Dafür werden in Deutschland die erneuerbaren Energien ausgebaut – etwa indem in der Nordsee neue Offshore-Windparks entstehen. Die neuen Leitungen von Amprion werden den Windstrom von dort aufnehmen und zu den Verbraucher*innen in West- und Süddeutschland transportieren.

Die Arbeit, die du machst, ist außerhalb der Branche kaum bekannt. Für die Verbraucher*innen kommt der Strom einfach aus der Steckdose.

Richtig, aber dahinter steckt ein sehr komplexes System, das sich im Zuge der Energiewende rasant verändert. Wenn zum Beispiel die Kern- und Kohlekraftwerke vom Netz gehen, hat das große Auswirkungen auf die Stromnetze. Darauf müssen wir sie vorbereiten.

Was genau ist deine Aufgabe bei Amprion?

Um den Windstrom an Land zu bringen, bauen wir zwei neue Netzanbindungssysteme von der Nordsee bis nach Lingen. Beide können jeweils 900 Megawatt elektrische Leistung übertragen. Das entspricht dem Bedarf einer Großstadt mit bis zu zwei Millionen Einwohner*innen. Als Bauingenieur bin ich daran beteiligt, die technischen Komponenten für diese Projekte zu planen. Unter anderem gehört dazu der Bau einer Konverterplattform in der Nordsee, über die der Windstrom aus den Offshore-Windparks gebündelt und an Land gebracht wird.

Was begeistert dich an deiner Arbeit?

Zu planen, wie man in 25 bis 40 Metern Wassertiefe eine Plattform sicher installiert, ist eine spannende Herausforderung. Die Chance, ein solches Großprojekt mit aufzubauen, bekommt man nicht oft. Außerdem gefällt mir der Gedanke, dass ich ein Stück Energiewende aktiv mitgestalten kann. Unsere Plattform bleibt im Idealfall über 25 Jahre stehen und hilft, den Windstrom zu den Verbraucher*innen zu bringen. Das ist ein sehr nachhaltiger Ansatz.

Offshore-Windräder unter blauem Himmel

Wie wichtig sind Nachhaltigkeit und Klimaschutz generell für dich?

Sehr wichtig, daher macht es mir auch Spaß, nach Lösungen zu suchen, wie die Energiewende in ökologischer und wirtschaftlicher Hinsicht funktionieren kann. Die Aufgabe von Amprion ist es, den Klimaschutz mit einer sicheren Stromversorgung in Einklang zu bringen. Das ist eine tolle Aufgabe – und ein großes Ziel.

Auf dem Weg dorthin will Amprion weitere Mitarbeiter*innen einstellen. Welche Qualifikationen sind nötig, um das Stromnetz auszubauen?

Elektrotechniker*innen sowie Bau- und Offshore-Ingenieur*innen übernehmen dabei ebenso wichtige Aufgaben wie Jurist*innen, Betriebswirt*innen und Informatiker*innen. Ich war anfangs überrascht, wie viele Menschen aus unterschiedlichsten Fachrichtungen bei Amprion zusammenarbeiten. Aber nur mit ihnen gemeinsam funktioniert es. Deshalb wird Teamarbeit im Unternehmen groß geschrieben.

Worauf arbeitet dein Team hin?

Wir wollen das erste Offshore-Projekt 2028 in Betrieb nehmen – und ich freue mich jetzt schon darauf, die Systeme laufen zu sehen!