Leitbild: Veränderung? Sicher!

Amprion bereitet den Weg für ein klimaneutrales, sicheres und effizientes Energiesystem, verändert sich aber auch als Unternehmen in Richtung Nachhaltigkeit. Was das bedeutet, erzählen die Geschäftsführer Dr. Hans-Jürgen Brick (CEO), Dr. Hendrik Neumann (CTO) und Peter Rüth (CFO).
Nachhaltigkeit ist das Thema unserer Zeit. Was bedeutet das für sie?

Dr. Hans-Jürgen Brick, CEO
Dr. Hans-Jürgen Brick: Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, führt kein Weg daran vorbei, ein nachhaltiges Energiesystem zu schaffen. Das tun wir bei Amprion. Nachhaltigkeit bedeutet für uns, den Weg für ein klimaneutrales Energiesystem zu bereiten …
Dr. Hendrik Neumann: … und es sicher und effizient zu koordinieren, damit die Lichter immer leuchten. Es geht bei Amprion auch immer um Daseinsvorsorge: Wir leisten unseren Beitrag zu höchster Systemsicherheit, damit Energie zuverlässig zu den Menschen gelangt. Das ist unser Auftrag.
Peter Rüth: Zugleich verändert sich unser Unternehmen: Amprion selbst wird nachhaltiger – und das mit enormer Geschwindigkeit. Die Aktivitäten betreffen alle Bereiche des Unternehmens. Davon zeugt der vorliegende Bericht.
Unter anderem integrieren Sie Nachhaltigkeit ins Management. Was heißt das konkret?

Peter Rüth, CFO
Rüth: Wir überprüfen alle Prozesse im Unternehmen künftig daraufhin, ob sie ökologische und soziale Aspekte berücksichtigen. So wird Nachhaltigkeit in die Unternehmenssteuerung integriert.
Brick: Genauso wichtig ist es, Nachhaltigkeit in der Unternehmenskultur zu verankern. Wir müssen uns klarmachen, dass Nachhaltigkeit keine Worthülse ist, sondern ein Unternehmensziel, zu dem wir alle beitragen sollen und können.
Rüth: Dafür ist unsere Belegschaft offen. Wir haben ja unglaublich viele neue, junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die erwarten geradezu, dass ihr Arbeitgeber sich nachhaltig aufstellt, und arbeiten zum Beispiel täglich daran, erneuerbare Energien in das Energiesystem einzubinden. Das ist eine unserer Kernaufgaben.
Sie wollen zu einem nachhaltigen Energiesystem beitragen. Worauf kommt es dabei an?

Dr. Hendrik Neumann, CTO
Rüth: Wir sind davon überzeugt, dass Strom im Energiesystem von morgen eine Schlüsselrolle einnehmen wird. Dekarbonisierung, Elektromobilität, Digitalisierung – überall sind Wirtschaft und Gesellschaft auf Elektrizität angewiesen.
Neumann: Aber Strom ist dabei nur ein Baustein. Wir müssen das Energiesystem als Ganzes denken: mit den Energieträgern Strom, Gas und Wasserstoff, aber auch mit den Sektoren Industrie, Mobilität und Wärmeversorgung. Denn alles hängt mit allem zusammen.
Brick: Wir entwickeln dafür Lösungen, die unter Klimaschutz- wie unter volkswirtschaftlichen Aspekten den maximalen Nutzen für die Wirtschaft und Gesellschaft realisieren. Neumann: Bereits heute zahlen wir darauf ein, indem wir zum Beispiel beim Netzausbau dem NOVA-Prinzip folgen: Netz-Optimierung vor -Verstärkung vor -Ausbau. Das bedeutet: Bestehende Stromleitungen werden zunächst optimiert, bevor wir über weitergehende Maßnahmen nachdenken.
Rüth: Darüber hinaus setzen wir auf robuste Planungen: Selbst unter sich rasch wandelnden Rahmenbedingungen muss alles, was wir jetzt beschließen und umsetzen, dauerhaft tragfähig sein.
Neumann: Und nicht zuletzt kommt es darauf an, die Systemführung weiterzuentwickeln. Mithilfe innovativer und leistungsstarker Technologien haben wir die Hauptschaltleitung Brauweiler fit für die Zukunft gemacht. Sie kann eine Schlüsselrolle übernehmen, um das klimaneutrale Energiesystem von morgen zu koordinieren.
Wie gehen Sie damit um, dass Netzausbauprojekte auf Proteste stoßen?

Rüth: Unser Geschäftsmodell beruht auf politischem und gesellschaftlichem Konsens. Den müssen wir erhalten, sonst haben wir keine Chance, den Netzausbau voranzutreiben. Deshalb setzen wir auf den Dialog mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern.
Neumann: Wir wollen den Menschen erläutern, warum unsere Projekte für ein zukunftsfähiges, klimaneutrales Energiesystem notwendig sind. Und wir erklären, wie wir bei Trassenplanungen die Belange von Mensch und Umwelt sowie weitere genehmigungsrechtliche Fragen in Einklang bringen. Alle werden wir nie zufriedenstellen können, aber wir tun unser Bestes.
Nachhaltigkeit ist zu einem zentralen Werttreiber geworden. Warum?
Brick: Nachhaltigkeit ist Teil der Amprion-DNA. Wir fühlen uns den Menschen, der Umwelt und der Wirtschaft verbunden. Aus dieser Verbundenheit handeln wir.
Rüth: Kein Unternehmen kann es sich heute noch leisten, die ökologische und soziale Dimension seines Handelns zu ignorieren. Zugleich suchen immer mehr Investoren nach Unternehmen, die nachhaltig handeln. Am Kapitalmarkt treffen sich diese Interessen. Diese Chance wollen wir nutzen, um die enormen Investitionen in das Energiesystem von morgen zu schultern.
Wo kann Amprion noch nachhaltiger werden?
Rüth: Wir machen schon sehr viel, aber die Bestandsaufnahme hat auch einige Lücken gezeigt, die wir schließen wollen. So werden wir unsere Emissionen weiter reduzieren. So auch im neuen Projekthaus, das wir gerade in Dortmund errichten. Dessen Wärme- und Stromversorgung basiert auf Geothermie und Photovoltaik. Darüber hinaus suchen wir Lösungen, um die Netzverluste klimaneutral auszugleichen.
Brick: Wir haben uns viel vorgenommen. Aber wir kriegen das hin – aus dem Antrieb heraus, einen wesentlichen Beitrag für ein nachhaltiges Energiesystem und die eigene Zukunftsfähigkeit zu leisten.